"Lange Nacht der Kirchen" mit Appell "Colour the World"
"Colour the World" (dt.: Mach die Welt bunt) lautet das Motto der "Langen Nacht der Kirchen" am 9. Juni in der Salzburger Kollegienkirche, wo auf gleich drei Bühnen Pop- und Rockeinlagen, Poetry-Slams und Tanzimprovisationen dargeboten werden. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Salzburg stellte Projektkoordinatorin Lucia Greiner gemeinsam mit Projektverantwortlichen weitere bunte Programmpunkte der "langen Nacht" in der Erzdiözese Salzburg vor, wenn 45 Kirchen verschiedener Konfessionen ihre Pforten für insgesamt 166 Veranstaltungen öffnen. Die Highlights: Salzburg zur Zeit Martin Luthers, Musik aus Klassik, Gospel, Rock und Pop, Turm- und Friedhofsführungen, Lichtinstallationen und gewaltige Stage-Performances, wie es in einer Aussendung der Erzdiözese heißt.
"Aus dem Alltag aussteigen und flanierend in der Ruhe der Nacht mit allen Sinnen Kirchenräume anregend erleben - dazu wollen wir als christliche Kirchen gemeinsam einladen", umschrieb Lucia Greiner das Anliegen hinter dem ökumenischen Großereignis. Die mittlerweile 11. Ausgabe des Veranstaltungsreigens ermögliche, vertraute Kirchen neu wahrzunehmen oder aber Orte zu besuchen, an denen man noch nie war. Das Jubiläum "500 Jahre Reformation" nehme heuer einen besonderen Stellenwert ein.
Die Evangelische Kirche in Salzburg feiert aber durch den Anlass "150 Jahre Christuskirche" gleich zwei Jubiläen. Das dortige Festprogramm reicht von einem "Auftritt" der Katharina von Bora, der Ehefrau Martin Luthers, bis hin zur Aufführung des "Dettinger Te Deum" von Georg Friedrich Händel. Es gibt auch eine Luther-Tour mit Tobias Neubacher, der evangelisches Leben in Salzburg aus 150 Jahren veranschaulicht - u.a. durch einen Besuch am Grab von Johannes von Staupitz, Luthers Beichtvater und Mentor, der in Salzburg beigesetzt wurde.
In seinem Poetry-Programm in der Kollegienkirche nimmt Lukas Wagner auf die von Candy Chang gestalteten "Before I die"-Wände Bezug, die dort zu sehen sein werden. Das weltweite Kunstprojekt beschäftigt sich mit der Frage nach den Träumen, Zielen und Sehnsüchten der Menschen, setzt damit den Fokus auf Leben, Zeit und Vergänglichkeit. "In einer Welt, in der Menschen mit Zeit zahlen, ist es der Moment, der zählt", so Wagner beim Pressegespräch. Auch bei der "Langen Nacht der Kirchen" zähle jeder Moment, und bei der Fülle an Angebot sei jede erlebte Sekunde ein wahrer Genuss.
Das ist aber dieses Jahr nicht das einzige von Wagner initiierte Projekt. Die von ihm schon im vergangenen Jahr konzipierten Dunkellesungen in den Salzburger Katakomben gehen in die nächste Runde.
Vielfalt auch in den Regionen
Auch außerhalb der Landeshauptstadt wird die Lange Nacht wieder Besucher anlocken: In Neumarkt am Wallersee laden neben der Stadtpfarre auch die Filialkirchen in Neufahrn, Pongau und Sommerholz und die älteste evangelische Kirche im Flachgau, die Rupertuskirche, zu ansprechendem Programm. In der Pfarrkirche zum Hl. Maximilian in Bischofshofen bietet die Pongauer Pfarre für musikalisch und historisch Interessierte etwas, so sind dort Spirituals und Gospels von CHORANGE zu hören, beim "Schnupperpilgern" der St.-Rupert-Pilgerweg zu erkunden und bei einer Kirchenführung Kostbarkeiten zu entdecken. Auch in Stuhlfelden darf man sich wieder auf interaktive Gebetsstationen, Kirchenführungen und auf ein Lichterlabyrinth freuen. Auch die Gotteshäuser im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg öffnen die Tore für die Langen Nacht der Kirchen: Wildschönau und Wörgl beteiligen sich mit Beiträgen rund um das Thema "Licht" und besinnlichen Messen.
Interessierte können die "Lange Nacht" auch via Facebook verfolgen, informierte Lucia Greiner. Die Erzdiözese postet über die österreichweite Facebook-Seite "Lange Nacht der Kirchen" bereits vorab Aktuelles und lädt zum Mitmachen ein.
Quelle: kathpress