"Abtreibung löst kein Problem, sondern schafft neue" - Plädoyer an Politik hinsichtlich Statistik, Hilfe für Schwangere in Notsituationen und Verbot der Spätabtreibung
"Abtreibung löst kein Problem, sondern schafft neue" - Plädoyer an Politik hinsichtlich Statistik, Hilfe für Schwangere in Notsituationen und Verbot der Spätabtreibung
"Ungeborenes Leben ist unbedingt zu schützen und es braucht dafür viele kleine Schritte, die Großes bewirken können." Mit diesem Appell hat sich Weihbischof Stephan Turnovszky an Verantwortungsträger in Politik, Gesellschaft und Kirche gewandt und dabei eine Bündel an konkreten Maßnahmen vorgeschlagen. Anlass dafür war eine Festmesse am Sonntag zum "Tag des Lebens" mit dem Verein "Jugend für das Leben" in der Wallfahrtskirche auf dem Linzer Pöstlingberg.
"Das ungeborene Leben kommt von Gott, ist von Gott gewollt und heilig" betonte der österreichische Jugendbischof und sagte: "Abtreibung löst kein Problem, sondern schafft neue." Es brauche "viele kleine Schritte, die in Liebe getan Großes bewirken", so Turnovszky unter Verweis auf ein Zitat von Mutter Teresa an die Mitglieder des Vereins "Jugend für das Leben", der vor 20 Jahren von der Bischofskonferenz anerkannt wurde.
Dabei unterstrich der Wiener Weihbischof die Anliegen der Bürgerinitiative "Fakten helfen" und ihrer Forderung nach gesicherten Daten über Schwangerschaftsabbrüche in Österreich, um mit diesem Wissen Schwangeren besser helfen zu können. Vor einer möglichen Abtreibung brauche es zudem eine "verbindliche Bedenkzeit", um eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
Weiters forderte der Jugendbischof ein Verbot der Spätabtreibung behinderter Kinder. Diese gesetzliche Möglichkeit sei auch eine Diskriminierung von Behinderten, die man durch diese Regelung stigmatisiere und denen man damit zu verstehen gebe, "nicht lebenswert" zu sein.
Insgesamt gelte es, das Bewusstsein dafür wach zu halten, dass "Abtreibung ein Unrecht ist". Daneben sollten die konkreten Hilfsmaßnahmen für Schwangere in Notsituationen ausgebaut werden. Die Kirche dürfe Betroffene aber nicht verurteilen, sondern müsse helfen. Es gehe darum, Wege der Bewältigung von Erfahrungen mit Abtreibung zu eröffnen, denn: "Gott schreibt niemanden ab", so der Jugendbischof. Der kirchliche Einsatz für das Leben sei immer umfassend und betreffe alte Menschen in ihrer letzten Lebensphase genauso wie Flüchtlinge, die in lebensbedrohlichen Situationen das Meer überqueren, betonte Turnovszky am Ende der Predigt.
Quelle: kathpress