Schönborn entsetzt über neuerlichen Anschlag auf Kopten in Ägypten
Tief betroffen und entsetzt über den jüngsten Anschlag auf koptische Christen in Ägypten hat sich Kardinal Christoph Schönborn gezeigt. Sein Gebet und sein Mitgefühl seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, so der Kardinal am Freitag gegenüber "Kathpress".
Bewaffnete Männer griffen am Freitag nahe der Stadt Al-Minya einen Bus mit koptischen Christen an und töteten mindestens 26 Menschen. Internationalen Medien zufolge soll es zudem rund zwei Dutzend Verletzte geben.
In dem Bus saßen 55 Kopten. Sie waren unterwegs zum Kloster Anba Samuel in der Provinz Al-Minya, einer Hochburg der Kopten, die 250 Kilometer südlich von Kairo liegt. Auf der Fahrt wurde der Bus von den Terroristen gestoppt und aus Maschinengewehren beschossen.
Im Dezember 2016 und im April 2017 waren bei Terroranschlägen auf drei koptische Kirchen in Kairo, Alexandria und Tanta insgesamt 75 Menschen getötet worden.
Jedes neue Attentat mache deutlich, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf, so Schönborn. Er erinnerte gegenüber "Kathpress" daran, dass er im vergangenen Oktober al-Minya besucht hatte und dort mit dem örtlichen Bischof und Angehörigen von jenen Kopten zusammengetroffen war, die in Libyen vom IS bestialisch ermordet wurden. Die Begegnung mit den Christen vor Ort hätten ihn tief bewegt. Das Christentum vor Ort sei unglaublich lebendig "und genau das Gegenteil von Hass ist dort zu spüren".
Kern: Österreich an Seite der Kopten
Bundeskanzler Christian Kern verurteilte ebenfalls den Anschlag. "Meine aufrichtige Anteilnahme gilt den Opfern und ihren Familien. Die Versuche radikalislamistischer Gruppen Ägypten zu destabilisieren wird keinen Erfolg haben", schrieb Kern am Freitag auf Facebook. Kern hatte Ägypten am Mittwoch besucht.
"Österreich und Europa stehen an der Seite des ägyptischen Volkes und der vom Terror geplagten Kopten. Die Beiträge Europas zur wirtschaftlichen Entwicklung und die gemeinsamen Maßnahmen zur Bekämpfung von Terror werden wir wie vereinbart fortsetzen", so der Kanzler wörtlich.
Quelle: kathpress