Zsifkovics im kroatischen Fernsehen: Kirche braucht Mut
Zu einem mutigen Vorgehen der Kirche hat sich der Eisenstädter Bischof Ägidius Zisfkovics im kroatischen Staatsfernsehen bekannt. Die Burgenland-Kroaten seien das lebende Beispiel dafür, dass die Gemeinschaft im Glauben die Kraft besitze, alle Stürme der Zeit zu überwinden, sagte der Bischof am Freitag im Religionsmagazin "Rijec i zivot" (Wort und Leben) des Senders HRT. Anlass des 45-minütigen Live-Interviews mit dem Moderator Neno Kuzina, dem 120.000 Zuseher folgten, war die Wallfahrt der Burgenland-Kroaten aus Österreich, der Slowakei und Ungarn.
Derzeit gebe es eine "Inflation der Worte", bei der jeder Politiker zwar griffige Statements parat habe, aber nur wenige konkret zum Wohl der Gesellschaft handeln würden, sagte Zsifkovics. Es sei daher wichtig, einen "Weg der Taten" zu gehen, aktuell besonders auch in der Flüchtlingsfrage. Durch konkrete Nächstenliebe - auch im Stillen und Verborgenen - könnten Christen zu einem Gesellschaftswandel beitragen, und es gebe "viel mehr Christen als man annehmen würde", so der Bischof.
Zsifkovics, der selbst burgendlandkroatische Wurzeln hat, würdigte den Einsatz Kroatiens für das große Interesse und die ebensolche Unterstützung für burgenlandkroatischer Anliegen. Eine "Rückwanderung" der vor 500 Jahren aus Kroatien vertriebenen Burgenlandkroaten sei heute kein Thema mehr, da die Identitätsfrage heute nicht mehr mit nationalstaatlichen Grenzen zusammenhänge. Vielmehr garantierten es die Rahmenbedingungen in Österreich und in der EU, dass auch die starke Identität, die auf gemeinsamer Sprache und Glaube basiere, gewahrt bleibe.
Angaben der Diözese Eisenstadt zufolge trifft die Wallfahrt der Burgenland-Kroaten in Kroatien auf großes Interesse und auch entsprechendes Medienecho. Die Pilger würden als "gern gesehene Werbeträger für Selbstbewusstsein, Zuversicht und Lebensfreude" wahrgenommen. Bischof Zsifkovics absolviert eine Reihe von Auftritten in Radio- und Fernsehsendungen, zudem wurde bereits am Sonntag die festliche Pilgermesse in voller Länge im Staatsfernsehen übertragen. Weitere Kooperationen und Gottesdienstübertragungen seien bereits angedacht.
Quelle: kathpress