Minister Doskozil besuchte Soldatenwallfahrt in Lourdes
Mit einem großen Abschlussgottesdienst in der unterirdischen Basilika Pius X. und einer Abschiedsfeier ist am Sonntagabend die 59. Internationale Soldatenwallfahrt im französischen Lourdes zu Ende gegangen. An der viertägigen Wallfahrt unter dem Motto "Schenke uns deinen Frieden" nahmen knapp 12.000 Militärangehörige aus mehr als 30 Nationen teil. Aus Österreich kamen etwa 500 Soldaten in das weltbekannte Marienheiligtum, die von Militärbischof Werner Freistetter begleitet wurden. Prominenter Teilnehmer war heuer auch Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ).
"Die Soldatenwallfahrt nach Lourdes spiegelt die größte Hoffnung aller Soldaten, nach Frieden wieder", betonte Doskozil, der am Samstag und Sonntag das internationale Zeltlager besuchte und zusammen mit den österreichischen Pilgern an den Wallfahrtsgottesdiensten teilnahm. Gerade in den aktuellen "bewegten Zeiten" sei es wichtig, darauf hinzuweisen, "wie wichtig der Stellenwert des Friedens ist", meinte der Minister und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Soldatinnen und Soldaten.
Bischof und Minister beteiligten sich auch an der traditionellen Kranzniederlegung mit Würdenträgern aller vertretenen Nationen. "Das Friedensgebet vereint hier in Lourdes alle Pilgerinnen und Pilger", hob Militärbischof Freistetter bei der Begrüßung Doskozils hervor. Er dankte dem Minister, dass sich dieser persönlich ein Bild von der Wallfahrt machte, die heute die größte Friedensbekundung innerhalb der europäischen Armeen sei.
Versöhnungswallfahrt
Die jährlich stattfindende internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand 1958 aus einer gemeinsamen Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger. Aus der Pilgerfahrt französischer Soldaten nach Lourdes im vorletzten Kriegsjahr 1944 entwickelte sich eine regionale, nationale und schließlich internationale Bewegung.
Österreichische Soldaten nehmen auf Initiative der katholischen Militärseelsorge schon seit 1958 an der Versöhnungswallfahrt teil. Lourdes bedeute auch das Erleben von internationaler Kameradschaft und Tradition, sagte Verteidigungsminister Doskozil. Dass dies auch für österreichische Soldaten jedes Jahr in möglich ist, sei der Verdienst der Militärseelsorge, so der Verteidigungsminister: "Dafür möchte ich Danke sagen."
Millionen Menschen kämen jedes Jahr nach Lourdes, um Kraft und Zuspruch zu schöpfen und seelischen Wunden zu heilen, hatte Militärbischof Freistetter schon zum Auftakt der Wallfahrt betont. Gleichzeitig sei die Pilgerfahrt der Soldaten nach Lourdes auch immer ein ganz sichtbares Zeichen der Begegnung und Gemeinschaft. Aus der Geschichte heraus, sei die Soldatenwallfahrt nach Lourdes eigentlich fast wunderhaft, meinte der Bischof: "Es haben sich mit Deutschland und Frankreich zwei über Jahrhunderte verfeindete Nationen zu einer Versöhnungswallfahrt zusammengetan, das kommt einem Wunder nahe".
Die internationale Soldatenwallfahrt war auch einer der Höhepunkte im laufenden Jubiläumsjahr der vor 30 Jahren gegründeten österreichischen Militärdiözese. Die zentrale Festveranstaltung ist für am 23. November in Wiener Neustadt geplant. Dabei stehen ein Festgottesdienst in der Georgs-Kathedrale und eine Festakademie mit internationaler Beteiligung in der Theresianischen Militärakademie auf dem Programm.
Die katholische Militärseelsorge in Österreich ist seit 1987 unter dem Dach der Militärdiözese zusammengefasst. Die Militärdiözese ist für rund 100.000 Katholiken im Umfeld des Bundesheeres zuständig. (Infos: www.mildioz.at)
Quelle: kathpress