59. Internationale Soldatenwallfahrt mit 15.000 Teilnehmern eröffnet
Mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Basilika Superiore im Heiligen Bezirk von Lourdes hat am Donnerstag die 59. Internationale Soldatenwallfahrt für die 500 österreichischen Pilger offiziell begonnen. Militärbischof Werner Freistetter bezeichnete Lourdes in seiner Predigt als einen "Ort der Hoffnung". Im Anschluss an den Gottesdienst segnete der Bischof die Pilgerabzeichen die an alle Teilnehmer verteilt wurden. Die Wallfahrt steht in diesem Jahr unter dem Motto "Schenke uns deinen Frieden". Am Wochenende soll auch Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil zu den Pilgern stoßen. Noch bis Sonntag sind rund 15.000 Soldaten aus mehr als 30 Nationen in Lourdes.
"Lourdes bedeutet Hoffnung auf innere Heilung", so Bischof Freistetter wörtlich in seiner Predigt. Viele Kranke würden nicht nach Lourdes fahren, weil sie sich davon körperliche Heilung erhofften, sondern vielmehr um Kraft und Zuspruch zu schöpfen und seelischen Wunden zu heilen.
Eindrücke aus den vorjahren
Gleichzeitig sei die Pilgerfahrt nach Lourdes auch immer ein ganz sichtbares Zeichen der Begegnung und Gemeinschaft. "Gott ist der Friede, der uns immer wieder aufs Neue geschenkt wird, das zeigt auch diese Wallfahrt deutlich", sagte Freistetter. Aus der Geschichte heraus, sei die Soldatenwallfahrt nach Lourdes eigentlich fast wunderhaft, so der Bischof: "Es haben sich mit Deutschland und Frankreich zwei über Jahrhunderte verfeindete Nationen zu einer Versöhnungswallfahrt zusammengetan, das kommt einem Wunder nahe".
Am Freitag steht u.a. die internationale Eröffnungsfeier in der Basilika Pius X. auf dem Programm. Am Samstag, 20. Mai, feiern die österreichischen Soldaten gemeinsam mit ihren Schweizer Kameraden einen Gottesdienst und nehmen auch an der traditionellen Lichterprozession durch den Heiligen Bezirk zur Esplanade statt. Der Sonntag, 21. Mai, steht im Zeichen einer internationalen Messfeier in der unterirdischen Basilika Pius X. und einer Abschlussfeier.
Größte Friedenskundgebung von Soldaten
Die jährlich stattfindende Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand 1958 aus einer gemeinsamen Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger. Heute ist sie die größte europäische Friedenskundgebung von Soldaten mit katholischem Bekenntnis in den europäischen Armeen. Aus der Pilgerfahrt französischer Soldaten nach Lourdes im vorletzten Kriegsjahr 1944 entwickelte sich eine regionale, nationale und schließlich internationale Bewegung. Österreichische Soldaten nehmen schon seit 1958 an der Wallfahrt teil.
Im Jahr 1862 wurde die Marienerscheinung von Lourdes offizielle von der Kirche anerkannt. Demnach erschien die Gottesmutter Maria im Jahr 1858 in der Massabielle-Grotte der 14-jährigen Müllerstochter und späteren Ordensfrau von der "Kongregation der Schwestern der Barmherzigkeit von Nevers", Bernadette Soubirous. Sie wurde 1933 heiliggesprochen. Jährlich pilgern rund sechs Millionen Menschen nach Lourdes.
(Infos: www.mildioz.at)