"Ja" der Ordensleute richtet andere Menschen auf
Die Entscheidung für das geweihte Leben ist ein "existenzprägendes Ja, an dem sich viele andere Menschen aufrichten und festhalten" können: Das hat der emeritierte Diözesanbischof Egon Kapellari im Rahmen von Professjubiläums-Feiern der Kreuzschwestern in Graz erklärt. Die Zusage der Jubilarinnen zu Gott sei eine Stärkung ebenso für andere Ordensleute wie auch für viele Menschen gewesen, mit denen die Betroffenen beruflich in Kontakt gestanden seien - "darunter auch solche, die im Glauben angefochten oder gar nicht religiös Glaubende gewesen sind".
Unter den insgesamt acht Ordensfrauen, die vergangenes Wochenende ihre Profess vor 50, 60 oder sogar 70 Jahren feierten, hob Kapellari die im Jahr 1947 in den Orden eingetretene Sr. Christophora Szöllösy hervor. Die aus Ungarn stammende Kreuzschwester habe neben ihrer Tätigkeit als jahrzehntelange Leiterin des Modellkindergartens im Feldkirchner Antoniusheim Kontakte mit ihrer Heimat entfaltet und dort in Zeiten des Kommunismus die "Gemeinschaft der Kleinen Brüder und Schwestern des heiligen Franziskus" gegründet, deren bischöflicher Protektor Kapellari bis nach der Wende war.
Die von Sr. Szöllösy gegründete kleine Gemeinschaft sei auch in Zeiten heutiger Christenverfolgungen ein "ermutigendes Zeichen dafür, dass die Leiden einer solchen Verfolgung immer wieder auch fruchtbar werden, weil Gott auch und besonders auch auf krummen Zeilen gerade schreibt", so der emeritierte Grazer Bischof.