Altbischof Aichern für Lebenswerk ausgezeichnet
Der Linzer Altbischof Maximilian Aichern ist am Montag mit dem Solidaritätspreis der Linzer "KirchenZeitung" für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Aichern ist damit einer von zehn Geehrten, denen am Montag die mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Auszeichnung im Linzer Landhaus verliehen wurde. Die Preise übergaben der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer. Bereits zum 24. Mal ehrte die Kirchenzeitung damit soziales Engagement - und das in den Kategorien Einzelpersonen, Gruppen, Jugend und Lebenswerk.
Knapp 300 Gäste nahmen am Montag an der Preisverleihung im Linzer Landhaus teil, unter ihnen der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer, Landesrätin Christine Haberlander, Altbischof Ludwig Schwarz, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Hermann sowie weitere hochrangige Vertreter von politischen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen und Interessenvertretungen wie Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS, Caritas und Rotes Kreuz.
Bischof Scheuer sprach den jungen Preisträgern Mut zu, sich auch weiterhin einzubringen; für sie gelte wie für viele andere Jugendliche die Ermutigung "du kannst es" und "wir brauchen dich", so der Bischof. Landeshauptmann Stelzer würdigte den solidarischen Einsatz der Preisträger. "Wir wissen sehr gut, dass das Helfen im Freiwilligenbereich an Grenzen kommen kann", so Stelzer. Auf der einen Seite sei die Politik gefordert, die richtigen Maßnahmen zu setzen, um Menschen zu helfen, auf der anderen Seite schätze er trotzdem die Einstellung der vielen Ehrenamtlichen. Soziallandesrätin Gerstorfer räumte in ihrem Grußwort den Lebensumständen von Menschen den Vorrang gegenüber jener von Umständen und Dingen ein.
Aichern steht für soziale Gerechtigkeit
Aus insgesamt 134 Einreichungen wählte die Jury unter der Leitung von Erika Kirchweger, der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich, Ende März die zehn Preisträger aus. In der Kategorie "Lebenswerk" wurde heuer Altbischof Maximilian Aichern ausgezeichnet. Er habe während und nach seiner Amtszeit als Bischof das Thema "soziale Gerechtigkeit in allen Facetten in der Öffentlichkeit stets wachgehalten", so die Begründung. Die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung, die Allianz für den freien Sonntag, das ökumenische Sozialwort der Kirchen, oder der erste Kollektivvertrag einer österreichischen Diözese seien nur einige Initiativen, die Aichern in die Wege geleitet habe.
In der Kategorie "Einzelpersonen" wurden Ludwig Mülleder aus Bad Leonfelden für Projekte in Afrika, Kenia und Tansania, Christa Zauner aus St. Willibald für ihr Engagement in der Caritas-Einrichtung Andorf und die Ärztin Maria Baumgartner für ihre Solidarität mit Obdachlosen und Gefangenen ausgezeichnet.
Die Preise in der Kategorie "Gruppen" gingen an Jochen Reumüller und Bruna Matera aus Braunau, den Verein "Lesewelt Pinsdorf", die "MehrZellerNachbarschaft" und die Plattform "Johann Gruber" samt dem "Papa Gruber Kreis". Die "Mehr Zeller Nachbarschaft" zeigt Wege auf, wie das Zusammenleben von Jung und Alt und verschiedenen Kulturen in einer Gemeinde funktionieren kann. Eine Brücke zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung baut der Verein "Lesewelt Pinsdorf". Volksschulkinder lernten die Gebärdensprache und gestalteten einen "Freundeweg" sowie zwei Bilderbücher gemeinsam mit gehörlosen Menschen.
Not vor ihrer Haustür hat Bruna Matera und Jochen Reumüller in Braunau berührt. Mit Helfern errichteten sie eine Versorgungsstation für 40.000 Flüchtlinge, eine weitere für die Helfer in der Hochwasserkatastrophe 2016. Zivilcourage und Toleranz sind die Themen des "Papa Gruber Kreises" und des Vereins "Plattform Johann Gruber". Ihre zahlreichen Aktivitäten widmen sie dem Gedenken an den Priester Johann Gruber, der 1944 im Konzentrationslager Gusen ermordet wurde.
Die Preise in der Kategorie "Jugend" konnten schließlich die "Landjugend Naarn" und die HBLA Elmberg in Linz für sich entscheiden. Die "Landjugend Naarn" gestaltete einen Beitrag zum Projekt "Aulehrpfad - Naarn und Au erleben". Schüler der HBLA Elmberg haben unter dem Motto "Augenblicke des Lebens" Zeit mit den Bewohnern eines Alten- und Pflegeheims verbracht und persönliche Türschilder gestaltet. (Infos: www.kirchenzeitung.at)
Quelle: kathpress