Franziskus betet in Fatima für den Weltfrieden
Zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs in Fatima hat der Papst in dem portugiesischen Wallfahrtsort für den Weltfrieden gebetet. Als "Pilger des Friedens" und "Pilger der Hoffnung" bitte er "für die Welt um Eintracht unter den Völkern", sagte Franziskus am Freitagabend bei einem Gebet im Herzen des weltbekannten Marienheiligtums, der "Kapelle der Erscheinungen" mit der Statue der Muttergottes von Fatima.
Mehrere Hundertausend Pilger begrüßten zuvor den Papst bei seiner Ankunft auf dem zentralen Platz des Wallfahrtsortes. Franziskus fuhr im Papamobil in langsamem Tempo durch die riesige Menschenmenge. Er winkte und lächelte in die Menge, flankiert von Sicherheitskräften in dunklen Anzügen. Der riesige Platz vor dem Heiligtum war gut gefüllt; Menschen aus aller Welt schwenkten zur Begrüßung die Fahnen ihrer Länder. An der Erscheinungskapelle wurde Franziskus vom Rektor des Heiligtums, Carlos Manuel Pedrosa Cabecinhas, willkommen geheißen.
Auch heute gebe es viele Kriege, die die Welt zerstörten, sagte der Papst bei dem Gebet. Er bat die Gottesmutter, dass es gelingen möge, Mauern einzureißen und Grenzen zu überwinden "und die Gerechtigkeit und den Frieden Gottes" zu verkünden. Maria möge den Menschen auch helfen, dem Vorbild der seligen Francisco und Jacinta zu folgen, so der Papst.
Francisco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) sind zwei der drei Seherkinder von Fatima. An diesem Samstag, zum 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinung in Fatima, spricht sie der Papst heilig. Die Organisatoren rechnen mit bis zu einer Million Teilnehmern.
Zunächst hatte Franziskus mehrere Minuten konzentriert im stillen Gebet vor dem Gnadenbild der Muttergottes von Fatima verharrt. Auch die Gläubigen auf dem Platz beteten schweigend. Danach sprach der Papst auf Portugiesisch das Gebet, die Menge antwortete mit einem gesungenen Refrain.
Als Zeichen der besonderen Verehrung der Muttergottes hatte der Papst ein spezielles Geschenk mitgebracht: die sogenannte Goldene Rose. Der vergoldete Silberrosenstrauß mit Papstwappen ist eine besondere päpstliche Auszeichnung die heute bedeutenden Wallfahrtsorten vorbehalten ist. Er hat sechs Rosenzweige mit sechs Blüten, die mit wohlriechenden Essenzen - Balsame und Moschus - gefüllt sind. Das Symbol der goldenen Rose steht für Jesus Christus. Das Gold deutet auf seine Auferstehung hin, die Dornen auf die Passion. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) überbrachte 2007 auch dem österreichischen Nationalheiligtum Mariazell die hohe Auszeichnung.
Lichterprozession am Abend
Nach dem ersten Gebet in Fatima war in der Pilgerherberge "Nossa Senhora do Carmo", in der Papst Franziskus auch nächtigen wird, ein privates Abendessen vorgesehen. Am späten Abend wird der Papst in der Erscheinungskapelle zurückerwartet, um dort Kerzen zu weihen, einen Gruß an die Gläubigen zu richten und mit ihnen den Rosenkranz zu beten. Anschließend feiert Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin mit den versammelten Gäubigen einen nächtlichen Gottesdienst auf dem Platz des Heiligtums.
Mit der Heiligsprechung am Samstag nimmt der Papst die Seherkinder Francisco und Jacinta Marto ins Verzeichnis jener Verstorbenen auf, die in allen katholischen Kirchen weltweit verehrt werden dürfen.
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Quelle: Kathpress