Marienverehrung muss modernes Frauenbild vermitteln
Der Wiener Theologe Josef Weismayer plädiert mit Blick auf die Feierlichkeiten zum Fatima-Jubiläum für eine Marienverehrung, die ein modernes Frauenbild vermittelt. "Das Bild Marias soll mit den Lebensbedingungen der modernen Frau in Einklang stehen" und "darf nicht ein Frauenbild transportieren, das einem vergangenen sozialen und kulturellen Rahmen entspricht", so Weismayer in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".
Vor 100 Jahren - am 13. Mai 1917 - sowie mehrmals in den folgenden Monaten soll Maria den Geschwistern Francisco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) und ihrer Cousine Lucia dos Santos beim Hüten der Viehherde im portugiesischen Fatima erschienen sein. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums sind auch in Österreich landesweit Feierlichkeiten geplant.
Marienverehrung gehöre zwar nicht zum "Zentrum unseres Glauben", aber sie gebe "Hinweise, wie wir als Christen in rechter Weise auf Gottes Zuwendung antworten sollen". Sie führe somit "tiefer ins Zentrum, in die Gemeinschaft mit Jesus Christus hinein", so der Theologe im "Sonntag"-Interview.
Indirekt könne die Marienverehrung als Antwort auf eine zu nüchterne Theologe verstanden werden, wobei sie "aber immer im Lot" bleiben müsse, stellte Weismayer klar. Als Richtlinie empfiehlt er das 8. Kapitel von "Lumen gentium" (Dogmatische Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils).
Große Marienfeiern in Wien
In der Erzdiözese Wien steht am eigentlichen Fatima-Jubiläumstag, dem 13. Mai, die traditionelle Große Marienfeier - diesmal geleitet vom Altenburger Abt Thomas Renner - auf dem Programm. Nach einer Festandacht um 17.30 Uhr in der Franziskanerkirche werden die Gläubigen in einer Lichterprozession zum Stephansdom ziehen. Abt Renner feiert dort ein Pontifikalamt.
Ebenfalls ein Höhepunkt im Marienjahr ist der Festgottesdienst im Rahmen der nächsten Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell: Dort werden die Bischöfe am 13. Juni bei der Messe um 11.15 Uhr in der Wallfahrtsbasilika die Gläubigen der Gottesmutter anvertrauen. Das bestätigte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka gegenüber "Kathpress".
Erste diözesane Fatima-Feier mit Bischof Scheuer
Oberösterreich eröffnete den Reigen der diözesanen Fatima-Feiern bereits. Der Linzer Bischof Manfred Scheuer feierte die Messe in der Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim in Attnang Puchheim. Danach ist Kärnten an der Reihe: Im Maria Saaler Dom feiert am 6. Mai um 16 Uhr Stiftpfarrer Josef-Klaus Donko mit den Gläubigen den Gottesdienst.
Am 11. Juni folgt um 18.15 Uhr die Fatima-Feier der Diözese Eisenstadt mit Bischof Ägidius Zsifkovics in der Basilika Frauenkirchen. Die Tiroler-Fatima-Feier leitet der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser. Sie findet am 1. Juli um 15 Uhr in der Marienbasilika in Wilten statt.
Ganz im Zeichen des Fatima-Jubiläums steht das Hochfest Mariä Himmelfahrt in der Erzdiözese Salzburg. In einer Prozession ab der Plainbergbrücke werden die Pilger am 15. August um 15 Uhr zur Wallfahrtskirche Maria Plain ziehen, wo sie mit Erzbischof Franz Lackner um 16 Uhr die Festmesse am "Großen Frauentag" feiern.
Drei weitere Fatima-Feiern finden dann im Herbst statt: Diözesanbischof Benno Elbs leitet den Gottesdienst am 13. September um 19 Uhr in St. Sebastian Gisingen bei Feldkirch. Der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl lädt die Gläubigen am 13. Oktober ab 18.30 zur Prozession und zum Gottesdienst in die Wallfahrtsbasilika Graz-Maria Trost zur Fatima-Feier. Und am 12. November steht Bischof Klaus Küng der Fatima-Feier der Diözese St. Pölten im dortigen Dom ab 15 Uhr vor.
Einen eigenen Höhepunkt bilden die diesjährigen Maria-Namen-Feiern im Wiener Stephansdom, die am 9. September von Erzbischof Franz Lackner und am 10. September von Kardinal Christoph Schönborn geleitet werden. Als Gast kommt der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler, der ein Glaubenszeugnis geben wird. Die Feiern beginnen jeweils um 15 Uhr und werde vom RSK veranstaltet; weitere Veranstaltungen im Rahmen der beiden Jubiläen und Programmdetails sind im Internet unter www.rsk-ma.at zu finden.
Fatima-Pilgerreise mit Prior Michael Fritz
Die Zeitung "Der Sonntag" organisiert eine Pilgerreise vom 10. bis 13. Juni nach Fatima. Höhepunkt sind ein internationaler Gottesdienst am 13. Juni vor der Basilika sowie eine Prozession mit der Marienstatue. Die geistige Begleitung übernimmt der Prior des Benediktinerklosters in Maria Roggendorf (NÖ), Pater Michael Fritz. Anmeldungen sind noch unter 01/6071070-67443 oder n.hafner@optimundus.at möglich.
Quelle: kathpress