Kirche begeht Weltgebetstag um geistliche Berufungen
Seit 1964 begeht die Katholische Kirche alljährlich am vierten Sonntag der Osterzeit den "Weltgebetstag für geistliche Berufe". Heuer findet der von Papst Paul VI. initiierte Weltgebetstag am kommenden Sonntag, 7. Mai, zum 54. Mal statt. Der Vatikan veröffentlicht dazu jeweils eine Botschaft des Papstes. In Österreich wird der Weltgebetstag, der heuer unter dem Motto "Sei mutig!" steht, vom Canisiuswerk vorbereitet und begleitet. Hintergrund ist die Bitte um geistliche Berufungen - d.h. um die Berufung von Priestern und Ordensleuten, deren Zahl speziell in Europa seit Jahren rückläufig ist. In Österreich gibt es rund 2.100 Diözesan- und 1.500 Ordenspriester sowie rund 4.300 Ordensleute.
Die österreichischen Diözesen beteiligen sich an dem Weltgebetstag mit zahlreichen Veranstaltungen, Gottesdiensten und Wallfahrten, um für kirchliche Berufe und geistliche Berufungen im Speziellen zu werben. So feiert u.a. der für die Berufungspastoral zuständige Bischof Wilhelm Krautwaschl bereits am Donnerstag, 4. Mai, zu einem Gottesdienst für geistliche Berufungen in der Grazer Kirche Herz-Jesu (Sparbersbachgasse 58, Beginn: 19 Uhr). Wie der Grazer Bischof in einer Aussendung des Canisiuswerkes betont, seien geistliche Berufe "eine Art Stachel im Fleisch einer Gesellschaft, die meint, dass sie selbst alles in der Hand hat bzw. haben muss, um zu leben".
Weitere Gottesdienste rund um den Weltgebetstag finden u.a. mit Bischof Ägidius Zsifkovics am 11. Mai in der burgenländischen Pfarrkirche Landsee statt (Beginn 19 Uhr), zuvor am Sonntag, 7. Mai, im Salzburger Stift St. Peter (Beginn 19 Uhr). Bereits am Mittwoch, 3. Mai, lädt der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zu einer eigenen Pilgerwanderung über den Mönchsberg (Abmarsch im Stiftshof St. Peter um 18.30 Uhr). Ebenfalls am Sonntag, 7. Mai, lädt der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried zu einem Wallfahrtsgottesdienst in die Basilika Maria Taferl (Beginn 10 Uhr). (Weitere Termine sowie Materialien zum Weltgebetstag unter www.canisius.at/weltgebetstag).
Auf die Notwendigkeit, den Glauben authentisch vorzuleben, um neue geistliche Berufungen zu wecken, hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics in einem eigenen Kanzelwort zum Weltgebetstag verwiesen. Geistliche Berufungen lassen sich "nicht produzieren wie Autokarosserien", heißt es in dem in der aktuellen Ausgabe der Eisenstädter Kirchenzeitung "martinus" veröffentlichten Kanzelwort. Es brauche daher den Mut aller Christen, in ihrem je eigenen Lebensumfeld sich der eigenen Berufung zu stellen und jungen Menschen so zu glaubwürdigen Vorbildern zu werden: "Nur wenn Sie authentisch sind, nehmen Ihnen auch die jungen Leute Ihr Christsein ab und werden es wagen, auch in ihren eigenen Lebensentwürfen Gott ins Spiel zu bringen", so Zsifkovics. Zugleich regte der Bischof an, in jedem Dekanat einmal im Jahr einen Gottesdienst mit dem Anliegen geistlicher Berufungen zu feiern.
Auf die Notwendigkeit eines "andauernden, kontemplativen Gebets" für die Förderung geistlicher Berufungen verweist schließlich Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltgebetstag. Konkret ruft der Papst darin die Pfarren und Gemeinschaften auf, der "Versuchung der Entmutigung" zu widerstehen und das Anliegen neuer geistlicher Berufungen in Gebet und Praxis zu begleiten, wie es in der am 27. November vergangenen Jahres veröffentlichten Botschaft heißt.
Quelle: kathpress