Kirche und Land Steiermark suchen Synergien
Wie können Politik und Kirche mit ihren jeweiligen Initiativen in den Regionen der Steiermark bestmöglich zusammenarbeiten? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen Vertretern der Diözese Graz-Seckau mit Bischof Wilhelm Krautwaschl an der Spitze und des Landes Steiermark, darunter Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ). Laut dem Generalsekretär der Initiative "Weg2018" zum 800-Jahr-Diözesanjubiläum, Thomas Bäckenberger wurde "eine gute Basis dafür gelegt, verstärkt Synergien zwischen Diözese und Land beim Thema Regionalisierung zu suchen und bei den jeweiligen Projekten anzudocken". Verbindend sei das Ziel, bei den Fragen der Menschen nach guten Lebensperspektiven anzusetzen. "Die Bildung von Allianzen dazu ist ein wichtiger Schritt aus meiner Sicht."
Die Diözese Graz-Seckau richtet ab 2018 Regionen anstelle der Dekanate ein, die Caritas beginnt mit der Regionalisierung bereits 2017. Konkret stellte man beim Kirche-Politik-Austausch Überlegungen der jeweiligen Institutionen vor, wie die Regionen zur Stärkung des Lebens vor Ort beitragen können. Seelsorgliche Strukturen in der Diözese neu auszurichten ist eines von drei Hauptzielen des Prozesses "Weg2018" im Vorfeld des Diözesanjubiläums; weitere sind die Stärkung der Freude am Glauben sowie "als Kirche die Gesellschaft mitzugestalten".
Der Dialog zwischen Diözese und Landespolitik hat in der Steiermark eine lange Tradition. Es kommt auf Initiative der Katholischen Aktion (KA) immer wieder zu Gesprächen zwischen Kirchen- und Parteienvertretern, im vergangenen November war die bundesweit einheitliche Regelung der Mindestsicherung Thema eines hochkarätig besetzten "Gipfels" zwischen Kirchenexperten und aller im Landtag vertretenen Parteien.
Gregorius-Orden für Schützenhöfer
Dieses gute Gesprächsklima kommt auch in einer Ehrung am kommenden Freitag zum Ausdruck: Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer erhält den päpstlichen Gregorius-Orden, eine der höchsten päpstlichen Auszeichnungen für Laien. Bischof Krautwaschl wird ihm den "Komtur des Ordens vom heiligen Gregor dem Großen" überreichen, als Begründung für die Ehrung wurde Schützenhöfers Verdienste um die katholische Soziallehre genannt.
Vor dem Landeshauptmann wurden mit dem Gregorius-Orden in der Steiermark bisher u.a. der orthodoxe Theologe Grigorius Larentzakis, der Historiker Stefan Karner und der frühere Präsident der KA Steiermark und Direktor des Akademischen Gymnasiums, Josef Wilhelm, ausgezeichnet.
Der Orden ist nach Papst Gregor dem Großen (590-604) benannt und wurde von Papst Gregor XVI. im 19. Jahrhundert gestiftet. Es handelt sich um den vierthöchsten Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird vom Papst verliehen, seit 1993 auch an Frauen.
Quelle: kathpress