
"Welt der Mönche" in renovierter Benediktinerabtei Seckau
Am 1. Mai beginnt mit der Schau "Welt der Mönche" der diesjährige Ausstellungsbetrieb in der obersteirischen Benediktinerabtei Seckau. Besucher müssen dabei in Kauf nehmen, dass eines der Highlights des geführten Rundgangs, die romanische Basilika mit ihrer einzigartigen Kreuzigungsgruppe und dem Habsburger- Mausoleum, seit kurzem nicht mehr zugänglich ist. Der Grund dafür liegt laut Auskunft des Seckauer Konvents in der dringend notwendig gewordenen Basilika-Innenrenovierung im Hinblick auf das 800-Jahr-Jubiläum der 1218 gegründeten Diözese Graz-Seckau. Die Arbeiten sollen bis zum geplanten Festgottesdienst am 3. Dezember 2017 abgeschlossen sein.
Besonderes Augenmerk der Sanierung gilt der Sicherung des für Seckau einzigartigen romanischen Baustils mit der Reinigung und Entsalzung bzw. Entfeuchtung des Sandsteines. Arbeiten erfolgen u.a. am Habsburger Mausoleum, dem Kirchenboden, den kaputten Glasfenstern, auch eine neue Licht- und Tontechnik wird installiert. Die veranschlagten 2,3 Millionen Euro werden von der Diözese sowie von Bund und Land mitgetragen.
Die angebotenen Führungen durch die Ausstellungsräumlichkeiten ermöglichen dennoch vielfältige Einblicke in die Funktion des Klosters und die kirchliche Kunst von einst und heute. Als besonderes "Zuckerl" kündigten die Seckauer Benediktiner den Kreuzgang an, sonst strenge Klausur, der im Rahmen der Führungen begehbar wird. Auch Sehenswertes vom frühbarocken Prunk des Kaisersaales bis zur modernen Architektur Volker Gienckes wird bei der gut einstündigen Führung gezeigt. Inhaltliche Schwerpunkte sind Geschichte und Auftrag des Klosters und Sakralkunst.
Anfangs Sitz der steirischen Bischöfe
Die Geschichte der Abtei ist mit jener der Diözese Graz-Seckau eng verwoben: 1218 gründete der Salzburger Erzbischof Eberhard II. das Bistum Seckau, das nach Gurk (1072) und Chiemsee (1215) dritte Salzburger Suffraganbistum. Diözesansitz war bis 1782 das vormalige Augustiner-Chorherrenstift und spätere Benediktinerkloster Seckau im steirischen Bezirk Murtal. Bereits im Laufe des Mittelalters verlegten die Bischöfe ihre Residenz vom ursprünglichen Bischofssitz in das von ihnen sukzessive ausgebaute Schloss Seggau bei Leibnitz in der Südsteiermark und fallweise auch in Graz. 1786 wurde der Bischofssitz endgültig nach Graz verlegt.
Führungen durch die "Welt der Mönche" finden bis zum 29. Oktober 2017 täglich um 11 und 14 Uhr statt - in den Sommermonaten bei Bedarf auch um 15.30 Uhr. (Link: www.abtei-seckau.at)
Quelle: kathpress