Landesweit große Feiern zum Fatima-Jubiläum
Nicht nur Portugiesen, sondern Gläubige auf der ganzen Welt begehen heuer das Fatima-Jubiläum. In Österreich finden in allen Diözesen Marienfeiern unter Einbeziehung der nach den Berichten der Hirtenkinder erfolgten Erscheinungen von 1917 - vor 100 Jahren - statt.
So steht am eigentlichen Jubiläumstag, dem 13. Mai, in Wien die bereits traditionelle Große Marienfeier - diesmal geleitet vom Altenburger Abt Thomas Renner - auf dem Programm. Nach einer Festandacht um 17.30 Uhr in der Franziskanerkirche werden die Gläubigen in einer Lichterprozession zum Stephansdom ziehen. Abt Renner feiert dort ein Pontifikalamt.
Die jährlichen Großen Marienfeiern in St. Stephan gehen auf eine Initiative von Dommusikus Thomas Dolezal zurück. Ihm seien solche Feiern als Zeichen der "Volksfrömmigkeit" ein großes Anliegen, so Dolezal. Er erinnerte an die "liebevoll gestalteten Andachten" unter dem Wiener Stadtpatron Clemens Maria Hofbauer oder an den Gründer des "Rosenkranz-Sühnekreuzzugs" (RSK), P. Petrus Pavlicek. Dieser war in amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1944 in Cherbourg erstmals auf Informationen über die Marienerscheinungen von Fatima gestoßen. Er hatte von einem Mitgefangenen eine Schweizer Kleinschrift über die Erscheinungen erhalten, die sich 1917 in der Cova da Iria zugetragen hatten. 1947, vor 70 Jahren, gründete Pavlicek den RSK. Die Große Marienfeier am 13. Mai ist eines der Hauptevents im Rahmen des Doppeljubiläums zu Fatima und RSK.
Heute gehören der RSK-Gebetsgemeinschaft weltweit rund 700.000 Menschen an. Täglich beten sie den Rosenkranz für den Frieden in der Welt, in den Familien und unter den Menschen. Aktuelle Schirmherren des RSK sind Kardinal Christoph Schönborn und Erzbischof Franz Lackner.
Ebenfalls ein Höhepunkt im Marienjahr ist der Festgottesdienst im Rahmen der nächsten Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell: Dort werden die Bischöfe am 13. Juni bei der Messe um 11.15 Uhr in der Wallfahrtsbasilika die Gläubigen der Gottesmutter anvertrauen. Das bestätigte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka gegenüber "Kathpress".
Bereits beim ersten Papstbesuch von Johannes Paul II. hatte dieser in Mariazell am 13. September 1989 Österreich und seine Bewohner der Gottesmutter überantwortet. Auch Papst Benedikt XVI. sprach am 9. September 2007 mittags beim "Angelus" am Stephansplatz ein Gebet, in dem er das Land Österreich und seine Bewohner Maria anvertraute. Unter bewusster Bezugnahme darauf werde der österreichische Episkopat in Mariazell dieses Anvertrauen erneuern, so Schipka.
Schon bei der letzten Herbstvollversammlung hat die Bischofskonferenz auf das bedeutsame Fatima-Jubiläum hingewiesen. "Mit einer prophetischen Botschaft und dem Auftrag, durch Gebet, Umkehr und Sühne den Frieden zu bereiten, wandte sich die Gottesmutter am Vorabend der kommunistischen Revolution und ihren weltweiten Folgen an die Menschheit", schrieben die Bischöfe in ihrer am 11. November veröffentlichten Erklärung. Unter dem Motto "Beten für den Frieden" seien deshalb zahlreiche Feiern, Gottesdienste und Veranstaltungen in allen österreichischen Diözesen geplant, zu denen die Bischöfe die Gläubigen einladen.
Erste diözesane Fatima-Feier mit Bischof Scheuer
Oberösterreich eröffnete den Reigen der diözesanen Fatima-Feiern bereits. Der Linzer Bischof Manfred Scheuer feierte die Messe in der Wallfahrtsbasilika Maria Puchheim in Attnang Puchheim.
Danach ist Kärnten an der Reihe: Im Maria Saaler Dom feiert am 6. Mai um 16 Uhr Stiftpfarrer Josef-Klaus Donko mit den Gläubigen den Gottesdienst.
Am 11. Juni folgt um 18.15 Uhr die Fatima-Feier der Diözese Eisenstadt mit Bischof Ägidius Zsifkovics in der Basilika Frauenkirchen. Die Tiroler-Fatima-Feier leitet der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser. Sie findet am 1. Juli um 15 Uhr in der Marienbasilika in Wilten statt.
Ganz im Zeichen des Fatima-Jubiläums steht das Hochfest Mariaä Himmelfahrt in der Erzdiözese Salzburg. In einer Prozession ab der Plainbergbrücke werden die Pilger am 15. August um 15 Uhr zur Wallfahrtskirche Maria Plain ziehen, wo sie mit Erzbischof Franz Lackner um 16 Uhr die Festmesse am "Großen Frauentag" feiern.
Drei weitere Fatima-Feiern finden dann im Herbst statt: Diözesanbischof Benno Elbs leitet den Gottesdienst am 13. September um 19 Uhr in St. Sebastian Gisingen bei Feldkirch. Der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl lädt die Gläubigen am 13. Oktober ab 18.30 zur Prozession und zum Gottesdienst in die Wallfahrtsbasilika Graz-Maria Trost zur Fatima-Feier. Und am 12. November steht Bischof Klaus Küng der Fatima-Feier der Diözese St. Pölten im dortigen Dom ab 15 Uhr vor.
Gottesdienste zu Maria Namen am 9./10. September
Einen eigenen Höhepunkt bilden die diesjährigen Maria-Namen-Feiern im Wiener Stephansdom, die am 9. September von Erzbischof Franz Lackner und am 10. September von Kardinal Christoph Schönborn geleitet werden. Als Gast kommt der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler, der ein Glaubenszeugnis geben wird. Die Feiern beginnen jeweils um 15 Uhr und werde vom RSK veranstaltet; weitere Veranstaltungen im Rahmen der beiden Jubiläen und Programmdetails sind im Internet unter www.rsk-ma.at zu finden.
Quelle: kathpress