Kirche macht mobil für den "Tag der Arbeitslosen" am 30. April
Zum "Tag der Arbeitslosen", der traditionell am 30. April und damit einen Tag vor dem "Tag der Arbeit" begangen wird, machen kirchliche Organisationen auf die Situation von Menschen ohne geregelter Erwerbsarbeit aufmerksam. Österreichweit gibt es bereits in den Tagen davor zahlreiche Aktionen, die das Los der Betroffenen einer breiten Öffentlichkeit vor Augen führen, vorhandenen Hilfsangebote bekannt machen und dabei auch Forderungen an Politik und Gesellschaft richten.
Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer spricht am 26. April um 10 Uhr in einer Pressekonferenz im Linzer Presseklub (Linz, Landstraße 31) zum Motto "Tag der Arbeitslosen: Respekt und Wertschätzung". Gesprächspartner sind ÖGB-Landesvorsitzender Johann Kalliauer, ein von der Arbeitslosigkeit betroffener Mensch sowie Dorothea Dorfbauer als Vertreterin der Veranstaltergemeinschaft, zu der die bischöfliche Arbeitslosenstiftung gehört. Tage später findet am 29. April von 10 bis 15 Uhr am Linzer Martin-Luther-Platz und am Taubenmarkt einen Aktionstag zum "Tag der Arbeitslosen" statt, der die konkrete Situation arbeitsloser Menschen einer breiten Öffentlichkeit vermitteln soll.
Videobotschaft arbeitsloser Jugendlicher
Caritas-Präsident Michael Landau tritt am 27. April im "Carla Mittersteig" (Wien, 5., Mittersteig 10) gemeinsam mit AMS-Vorstand Johannes Kopf und der Wiener AMS-Landesgeschäftsführerin Petra Draxl vor die Presse und spricht über die Beschäftigung als zentrale Herausforderung der nächsten Jahre. Auch langzeitarbeitslose Menschen kommen dabei zu Wort. Eröffnet wird am selben Ort zugleich die alljährliche "Jobmeile" der Wiener Caritas, bei der die kirchliche Hilfsorganisation und 30 Trägerorganisationen konkrete Job- und Beratungsangebote für Langzeitarbeitslose präsentieren.
Diskussionen und Visionen
Am Donnerstag, 27. April, findet um 18.30 Uhr im Grazer "Funkhaus Helsinki" (Schönaugasse 8) eine Podiumsdiskussion zum Thema "Grundeinkommen ohne Arbeit?! In Freiheit tätig sein!" statt. Margit Appel von der Katholischen Sozialakademie Österreich diskutiert mit dem Grazer Nachhaltigkeitsforscher Manfred Füllsack und Wolfgang Schmidt von der Initiative "Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen" (AMSEL), moderiert von Martin Birkner vom Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt (B.I.E.N. Austria).
In der Diözese St. Pölten gibt es am Freitag, 28. April, ab 19 Uhr eine hochkarätige Diskussion im Festsaal des Amstettner Rathaus zum Thema "Gute Arbeit für alle?". An dem Abend, an dem auch Geschichten aus der Praxis beeinträchtigter Menschen erzählt werden, diskutieren der diözesane Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger und Josef Riegler von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung mit SPÖ-Behindertensprecherin und Landtagsabgeordneten Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Andreas Geierlehner von der Wirtschaftskammer Amstetten.
Rosen, Videoclip und Gottesdienste
In der Steiermark werden auf Initiative des Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz-Seckau am 30. April insgesamt 2.000 Rosen in allen steirischen AMS-Stellen sowie in der Grazer Innenstadt verteilt. Die Rosen seien Symbol für die von Gott gegebene Würde eines jeden Menschen, auch jener, die Arbeit suchen, erläuterte die Diözese in einer Mitteilung. Auch das Projekt Gegko-Gemeindekooperationen und die Betriebsseelsorge der Katholischen Kirche Steiermark gehören zu den Projektpartnern. Auch innerkirchlich werden hohe Verantwortungsträger besucht, um auf die Anliegen Arbeitsuchender hinzuweisen.
Eine Videobotschaft zum diesjährigen "Tag der Arbeitslosen" haben die Katholische Jugend (KJ) der Diözese Innsbruck und das Aktionsbündnis "Was, wenn du fällst?" verfasst. 16 junge arbeitssuchende Menschen entwickelten dabei mit dem Tiroler Autor und Poetry Slammer Stefan Abermann Texte, die ihre "ganz persönliche Perspektive" für den Übergang an der Schwelle zum Berufsleben aufzeigen, heißt es in einer Ankündigung. Das Video, das auf der KJ-Homepage und auf Facebook veröffentlicht wird, wird am Mittwoch um 14.30 Landeshauptmann Günther Platter und Landesrätin Beate Palfrader übergeben.
Damit der "Tag der Arbeitslosen", der diesmal auf einen Sonntag fällt, auch in den zahlreichen Betriebsmessen um den 1. Mai sowie in Pfarrgemeinden aufgegriffen wird, hat die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz eigene Gottesdienstbehelfe und Predigtvorschläge für die Sonntagsmessen erstellt. "Öffnen wir unser Herz für die Sorgen und Nöte der Menschen in der Arbeitswelt und besonders für Menschen, die schon länger vergeblich einen passenden Arbeitsplatz suchen. Stärken wir uns in dieser Feier, damit wir die nötigen Schritte für eine gerechtere Verteilung der Erwerbsarbeit angehen und um Respekt und Wertschätzung für alle Menschen sorgen", heißt es in den Texten, die aus der Feder von Bischof Manfred Scheuer sowie der Betriebsseelsorger Maria Fischer und Christian Winkler stammen.
Quelle: kathpress