Küng würdigt Prölls Einsatz für Glaube und Kirche
Erwin Pröll, der am Mittwoch als niederösterreichischer Landeshauptmann verabschiedet wurde, hat sich in den Worten von Bischof Klaus Küng für Niederösterreich als "christliches Land" eingesetzt. Wie der St. Pöltner Bischof in einer Aussendung seiner Diözese festhielt, habe sich Pröll in seiner Amtszeit dabei "nicht nur für die Erhaltung der zahlreichen kirchlichen Kulturgüter, sondern auch für den Glauben selbst und dessen Präsenz im öffentlichen Raum und für christliche Werte in der Gesellschaft" stark gemacht. Pröll habe Niederösterreich maßgeblich geprägt und sei für die Kirche ein "starker Wegbegleiter und Wegbereiter" gewesen.
Der Glanz vieler Kirchen- und Kulturschätze gebe ein beredtes Zeugnis dafür, dass Religion und Christsein "unverzichtbare Stützen unserer Gesellschaft" sind, erklärte Küng mit einem Verweis auf Prölls Unterstützung bei der Renovierung zahlreicher großer Kirchen. Mit Hilfen in Form von Landeszuschüsse seien in den vergangenen Jahren etwa die Wallfahrtsorte Maria Taferl und Sonntagberg, die Stadtpfarrkirche St. Veit in Krems sowie das Stift Zwettl und das Dach des Stiftes Göttweig renoviert worden.
Auch bei zahlreiche anderen Projekte und Initiativen habe es in den vergangenen Jahrzehnten - Pröll stand seit 1992 an der Spitze Niederösterreichs - eine gute Partnerschaft zwischen Diözese und Land gegeben, so Küng weiter. Der gemeinsame Einsatz für Familie, Kinder und Jugend, Bildung, Kunst und Kultur, Soziales, Wissenschaft und Gesellschaft sei Teil einer "positiven Kultur des Miteinanders" gewesen. Zum Abschied wünschte der Bischof dem scheidenden Landeshauptmann künftig mehr Zeit für seine eigene Familie.
Katholische Aktion: Christentum stets ein Anliegen
Am Mittwoch meldete sich auch die Katholische Aktion (KA) zu Wort. Der St. Pöltner KA-Präsident Armin Haiderer sprach von "gegenseitigem Respekt und Wertschätzung", die es zwischen Pröll und Christentum, Kirche und auch zur KA stets gegeben habe. Gelegentliche Kontroversen habe es dabei durchaus gegeben, "doch hatten wir bei Pröll immer das Gefühl, mit jemanden zu diskutieren, dem das Christentum ein Anliegen ist".
Pröll habe "aus seinem gelebten Glauben kein Hehl gemacht" und sei sich wie kaum ein Politiker heute der langen traditionsreichen Verknüpfung von Glaube und öffentlichem Leben bewusst, so Haiderer weiter. Einige Hinweise für dieses "selbstbewusst gelebte Christentum" seien u.a. der von Pröll immer wieder angesprochene "Herrgott" sowie die Tatsache, dass es bei zahlreichen Feiern stets eine Messe im Vorfeld gab, gewesen. "Dieses klare Bekenntnis rechnen wir ihm hoch an", so der KA-Präsident.
Vorschusslorbeeren streute die KA Prölls Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner: Auf die Zusammenarbeit mit der Landeshauptfrau in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen freue man sich bereits, betonte Haiderer. Positiv äußerte sich der Vertreter der katholischen Laienorganisationen auch über die Wahl von Landesrat Stephan Pernkopf zum Landeshauptmann-Stellvertreter, zumal es mit ihm bisher etwa im Umweltbereich "stets hervorragende Zusammenarbeit" gegeben habe.
Erwin Pröll, geboren am 24. Dezember 1946, zählt mit einer über 24-jährigen Amtszeit zu den am längsten dienenden Landeshauptleuten der Geschichte Österreichs. 1997 wurde der ÖVP-Politiker von kirchlicher Seite mit dem Großkreuz des päpstlichen Gregoriusordens ausgezeichnet. Im Jänner 2017 gab er seinen Rückzug aus der Politik bekannt.
Quelle: kathpress