Religionsjournalist Peter Pawlowsky 80
Einer der führenden Religionsjournalisten und Publizisten des Landes, Peter Pawlowsky, feiert am Samstag, 8. April, seinen 80. Geburtstag. Pawlowsky prägte als Printjournalist wie auch in seiner langjährigen Zeit im ORF wesentlich die Religionsberichterstattung mit. Vor allem nach seiner Pensionierung war und ist er zudem in zahllosen Funktionen im kirchlichen und interreligiösen Bereich ehrenamtlich tätig. Die Wochenzeitung "Die Furche" würdigte Pawlowsky in ihrer aktuellen Ausgabe als "führenden katholischen Intellektuellen der Konzilsgeneration".
Pawlowsky wurde 1937 in Wien geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte und machte zudem die Buchhändlerprüfung. Von 1969 bis 1987 war er innenpolitischer Journalist bei der Wochenzeitung "präsent". 1972 wurde er Gründungs-Chefredakteur der kirchlichen Medienzeitschrift "Multimedia". Gleichzeitig wirkte er ab den frühen 1970er-Jahren im ORF. Von 1972 bis 1975 führte er unter dem Titel "Fragen des Christen" 148 TV-Bibelgespräche, moderierte daneben die Sendung "Orientierung", später "Nachtstudio" und "Kontroverse" und war Gastgeber des "Club 2". 1977 wurde er verantwortlicher Redakteur des ORF-Studienprogramms "Wem glauben?". Von 1990 bis 1997 war Pawlowsky Hauptabteilungsleiter der Religions-Abteilung des ORF. Von 1995 bis 2000 präsentierte er die von ihm mitentwickelte Sendung "kreuz&quer".
Wie Otto Friedrich in der "Furche" schreibt, wurde unter Pawlowskys Ägide aus der als "Kirchenfunk" verschrienen TV-Abteilung ein "Hort des Religionsjournalismus, wo Religion in ihren existenziellen wie politischen Dimensionen thematisiert wurde, ohne von den Religionsinstitutionen abhängig zu sein (aber auch ohne antikirchliches Mütchen, dessen sich Journalisten im Lande mitunter befleißigen)".
Kirchlich sozialisiert wurde Pawlowsky in den 1950er-Jahren in der Katholischen Hochschulgemeinde Wien um Karl Strobl und Otto Mauer. In logischer Konsequenz engagierte er sich auch in zahlreichen kirchlichen Funktionen und Ämtern. Von 1971 bis 1974 war er beispielsweise Vorsitzender der "Arge katholischer Journalisten", von 1974 bis 1977 Vorsitzender des "Katholischen Zentrums für Massenkommunikation Wien" und von 1998 bis 2001 Kuratoriumsvorsitzender des Literarischen Forums der Katholischen Aktion. Von 1999 bis 2000 war er Mitglied der Bischöflichen Medienkommission, und von 2000 bis 2004 Sprecher des "Forums Kunst-Wissenschaft-Medien" der Katholischen Aktion.
2006 initiierte Pawlowsky mit dem früheren ORF-Auslandskorrespondenten Paul Schulmeister und dem Journalisten Heinz Nußbaumer die "Plattform Christen und Muslime". Er ist bis heute im Vorstand der Plattform tätig. Von 2009 bis 2015 war er stellvertretender Obmann der kirchlichen Reformbewegung "Laieninitiative". Viele Jahre war er zudem auch auch in führenden Funktion im Katholischen Akademikerverband Österreichs (KAVÖ) und im Wiener Verband tätig.
1980 erhielt Pawlowsky den Kardinal-Innitzer-Förderungs-Preis für Wissenschaftspublizistik. 1981 den Journalistenpreis des Katholischen Familienverbandes und 1998 wurde ihm der Axel-Corti-Preis verliehen.
Peter Pawlowsky ist mit Susanne Heine, evangelische Pfarrerin und Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Universität Wien, verheiratet und Vater von drei Kindern.
Quelle: kathpress