Papst betet für Anschlagsopfer von Sankt Petersburg
Papst Franziskus hat der Opfer des Terroranschlags in der U-Bahn von Sankt Petersburg gedacht. Zum Abschluss seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte er am Mittwoch, er vertraue alle Getöteten Gottes Barmherzigkeit an und sei den Angehörigen nahe. Franziskus sprach von einem "dramatischen Ereignis". Durch den mutmaßlich islamistischen Terroranschlag waren am Montag 14 Menschen ums Leben gekommen; weitere mehr als 50 wurden verletzt.
Der russische Patriarch Kyrill I. hatte am Dienstag einen Gedenkgottesdienst in der Moskauer Christus Erlöser-Kathedrale für die Opfer des Anschlags gefeiert. Er betonte, dass man noch klarer die Bedeutung des Einsatzes für den Frieden des Landes und die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft des russischen Volkes ins Bewusstsein rufen müsse. Wenn man über schreckliche Ereignisse wie den Anschlag auf die U-Bahn nachdenke, werde umso mehr deutlich, dass es keine "Verbindung mit dem Bösen" geben könne, auch wenn sich das Böse noch so respektabel darstelle.
Weiter betonte der Patriarch, dass dort, "wo das Böse ist, der Tod ist". Warum die Opfer des Anschlags den Tod gefunden hätten, wisse nur Gott allein, sagte Kyrill I.; jetzt gehe es darum, für sie zu beten, damit ihnen "die Pforten des Himmels" geöffnet werden. Zugleich gelte es, das Volk als ganzes zu sehen, um "gemeinsam eine Antwort auf die komplexen Probleme des historischen Weges des russischen Volkes zu geben".
Der Generalsekretär der "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK/CEC), der finnische orthodoxe Priester Heikki Huttunen, stellte fest, dass man "die Agonie des Hasses und der Zerstörung" spüre. Die KEK verurteile diesen Versuch, Angst zu verbreiten. Die Mitglieder beteten für die Opfer und die Verletzten. Den Mitgliedskirchen in Russland gelte tiefempfundenes Mitgefühl.
"Wir verurteilen voll Zorn das Verbrechen in der St. Petersburger U-Bahn, das die größte Sünde vor Gott - die Ermordung Schuldloser - darstellt", betonte der Vorsitzende des Rates der russischen Muftis, Rawil Gainutdin. Die Ermordung von Schuldlosen bedeute einen Anschlag auf die ganze Menschheit, zitierte der Mufti einen Abschnitt aus dem Koran.
Quelle: kathpress