Neue Broschüre gibt Einblick ins Klosterleben
"Menschen im Stift Kremsmünster" lautet der Titel einer neuen 80-seitigen Broschüre, mit der die Bendiktinermönche einen Einblick in das Stift geben wollen. Das Stift sei schließlich nicht nur ein Gebäudekomplex sondern vor allem eine Gemeinschaft von Menschen, "die hier seit Jahrhunderten leben, arbeiten und vor allem glauben", so P. Bernhard Eckerstorfer, Pressesprecher des Stifts. Die Broschüre wirft einen Blick hinter die Kulissen des Klosters und holt Personen aus allen Bereichen vor den Vorhang: vom Abt und dem Novizenmeister bis zum Schuldirektor und dem Jäger, der am Almsee nach dem Rechten schaut. Auch Schüler und Gäste gehören zur größeren Gemeinschaft des Stifts und kommen zu Wort.
Die Stiftsorganistin beschreibt ihren Arbeitsplatz "als den schönsten der Welt": "Wenn's irgendwo brennt", ist der Hausmeister zur Stelle; ehemalige Schüler erinnern sich an ihre Zeit im Stiftsgymnasium und im Interview mit einem Gast kommen dessen Erfahrungen mit der benediktinischen Gastfreundschaft zu Wort.
70.000 Katholiken in 26 Pfarren werden vom Stift Kremsmünster in der Seelsorge betreut, das Stift hat 1.476 Fenster sowie 230.000 Bände in der Stiftsbibliothek und das Durchschnittsalter der Mönche beträgt 63 Jahre: Auch solche Informationen scheinen in der Broschüre auf, die sehr persönliche Einblicke in das Leben der Patres gewährt, zugleich aber auch das Stift als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region zeigt.
Eine Insel der Seligen sei das Stift sicher nicht, räumt P. Eckerstorfer ein, aber: "Wer hier Wurzeln hat, kommt wieder." Ziel eines Klosters sei es, "das Evangelium heute zu bezeugen. Die erste Sorge gelte nicht der Klostergemeinschaft sondern der Frage, "was können wir für die Menschen tun".
"Geistliches Zentrum"
Bei der Präsentation am Dienstag im Stift erinnerte Abt Ambros, der sich in der Broschüre einem "Wordrap" stellt, an die zwei Schwerpunkte, die er nach seiner Wahl formuliert hatte: das Kloster als geistliches Zentrum und die Berufungspastoral. "Das geistliche Zentrum ist ein Ort, der Menschen braucht, die diesen Ort gestalten, beleben und die geistliche Botschaft vermitteln. Das sind zum einen die Mönche, die das geistliche Zentrum durch das Gebet tragen und stärken, das sind aber auch die Menschen und Mitarbeiter, die im Geist mitleben und die Botschaft des geistlichen Zentrums weitertragen." Abt Ambros bezog sich dabei auf ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer "Christus im Bruder, Christus in der Schwester ist stärker als der Christus im eigenen Herzen".
"Bei allen, denen ich im Zuge meiner Recherchen begegnet bin, hat man die große Verbundenheit mit dem Stift gespürt", berichtete Melanie Wagenhofer, Autorin der Broschüre. Am monastischen Leben in Kremsmünster habe sie besonders beeindruckt, dass hier jeder sein dürfe, wie er möchte: "Individualität wird hier groß geschrieben", so Wagenhofer. (Infos: https://stift-kremsmuenster.net)
Quelle: kathpress