Für immer mehr Menschen ist Wohnen nicht mehr leistbar
Leistbarer Wohnraum wird immer mehr zum Luxus, und immer mehr armutsgefährdete Menschen könnten sich ihre Wohnung nicht mehr leisten und drohten endgültig in Armut abrutschen. Angesichts dieser Entwicklung hat der Kärntner Caritasdirektor Josef Marketz Alarm geschlagen. "Menschen, die armutsgefährdet sind, brauchen leistbare Wohungen", so der Caritasdirektor wörtlich in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag".
In den städtischen Ballungszentren brauche es viel mehr günstige Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen, forderte Marketz. Für Klagenfurt sei aber beispielsweise genau die gegensätzliche Entwicklung zu verzeichnen: Altbauwohnungen würden saniert und dadurch aufgewertet, neue Wohnungen gebe es fast ausschließlich im teuren Preissegment. Viele Wohnungen würden auch gar nicht vermietet, was das Angebot weiter verenge.
Diese Entwicklung werde sich noch weiter zuspitzen, so die Prognose des Caritasdirektors, einerseits durch die steigende Arbeitslosigkeit, andererseits durch die Asylberechtigten, die zum Teil größere Familien haben und sich Wohnungen nicht leisten können.
Der Durchschnittsösterreicher investiert 15 Prozent seiner verfügbaren Mittel ins Wohnen. Bei armutsgefährdeten Menschen macht dieser Anteil teilweise mehr als 50 Prozent aus. Besonders Bezieher der Mindestsicherung würden darunter leiden, denn mit dieser seien die laufenden Miet- und Wohnkosten kaum finanzierbar. Marketz: "In der bedarfsorientierten Mindestsicherung wird in Kärnten der Wohnbedarf mit 209 Euro angesetzt, eine eventuelle Wohnbeihilfe wird davon abgezogen. Da bleibt zum Leben nicht mehr viel und führt in Verschuldung und Delogierung." Marketz forderte deshalb auch, dass die die Delogierungsprävention dringend ausgebaut werden müsse.
Quelle: kathpress