Gabriele Eder-Cakl neue Pastoralamtsleiterin
Gabriele Eder-Cakl wird neue Leiterin des Pastoralamts der Diözese Linz. Die 46-jährige Theologin folgt im September dem langjährigen Pastoralamtsdirektor Bischofsvikar Wilhelm Vieböck nach, gab Diözesanbischof Manfred Scheuer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wels bekannt. Eder-Cakl war u.a. als Kommunikationschefin der Diözese Linz tätig, seit 2015 leitete sie das Bildungs- und Begegnungszentrum "Haus der Frau" der Katholischen Frauenbewegung in Linz. Die oberösterreichische Diözese ist damit ab Herbst die vierte Diözese in Österreich mit einer Frau an der Spitze des Pastoralamts. Auch in der Erzdiözese Wien (Veronika Prüller-Jagenteufel) sowie in den Diözesen Gurk-Klagenfurt (Anna Hennersperger) und Innsbruck (Elisabeth Rathgeb) leiten Frauen die diözesanen Seelsorgeämter.
Wilhelm Vieböck nimmt mit dem Wechsel nach 25 Jahren Abschied vom Pastoralamt. Der 67-Jährige bleibt aber als Bischofsvikar für die pastoralen Aufgaben in der Leitungsebene der Diözese Linz eingebunden. Er ist auch weiterhin Herausgeber der Linzer "KirchenZeitung" und gehört als Dompropst dem Domkapitel an.
"Ich bin überzeugt, dass das seelsorgliche Tun heute eine Kraft für die Menschen hat", betonte die designierte Pastoralamtsleiterin Eder-Cakl bei dem Pressetermin im Bildungshaus Schloss Puchberg. Es sei Aufgabe der Kirche "da zu sein für die Menschen, damit sie in ihrem Leben Trost, Sinn und Heil erfahren". Eder-Cakl verwies dazu auf ein Leitmotiv der Diözese Linz wonach Kirche "aus der Kraft des Evangeliums nahe bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft sein" müsse. "Als Seelsorgerinnen für die Menschen da sein, Segen spenden, Farbe ins Schwarz-Weiß-Denken bringen und interreligiösen Dialog fördern sowie die soziale Stimme in der Gesellschaft zu sein", konkretisierte die künftige Pastoralamtsleiterin ihre Vision von der Umsetzung dieses Leitsatzes.
Die gebürtige Linzerin Eder-Cakl ist verheiratet mit dem Obdachlosen-Seelsorger und Dekanatsassistenten Helmut Eder. Die beiden haben drei jugendliche Töchter. Die künftige Pastoralamtsleiterin hat in Salzburg und Tübingen Theologie studiert und eine Managementausbildung absolviert. Zunächst arbeitete sie als Religionslehrerin und Pastoralassistentin sowie als freie Mitarbeiterin für den ORF. Ab 2004 war Eder-Cakl zehn Jahre lang in der Medienarbeit der Diözese Linz tätig, zuerst als Pressereferentin, von 2010 bis Ende 2014 als Leiterin des diözesanen Kommunikationsbüros. 2015 wechselte sie zum "Haus der Frau".
Scheuer: "Kirche ist im Umbruch"
"Kirche ist im Umbruch - manches wird vielleicht ärmer werden, in anderen Bereichen werden wir neue Aufgaben entfalten", sagte der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer bei der Vorstellung der designierten Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl im Bildungshaus Schloss Puchberg. Er sei überzeugt, dass Eder-Cakl die anstehenden Herausforderungen "gut bewältigt und in der Diözese Spuren ziehen wird", kommentierte der Bischof seine erste größere Personalentscheidung seit seinem Amtsantritt in Linz zu Jahresbeginn 2016.
Scheuer verband die Begrüßung der künftigen Pastoralamtsleiterin mit einen Dank an den scheidenden Pastoralamtsdirektor Wilhelm Vieböck. Dieser habe "wie wohl kaum ein anderer in den vergangenen 25 Jahren die Diözese Linz geprägt und das Pastoralamt mit großer Umsicht geleitet", sagte der Bischof und würdigte ausdrücklich Vieböcks Ausgewogenheit und Urteilskraft.
Der 67-jährige Prälat Vieböck selbst sagte, er wolle seine Aufgaben "den Kräften anpassen". Im Rückblick auf 25 Jahre Pastoralamtsleitung nannte er als Herausforderung den Bereich Migration, mit dem auch ein Anstieg der Erwachsenentaufen und die dafür nötige Vorbereitung verbunden sind, ebenso wie das Entstehen neuer fremdsprachlicher Gemeinden. Auch die Organisation der Pfarrseelsorge war und bleibt Herausforderung: "Es ist uns gelungen, Seelsorgemodelle zu entwickeln, die eine gute Pfarrseelsorge gewährleisten, etwa das Modell PfarrassistentIn und Moderator oder die Seelsorgeteams, bei denen ausgebildete Laien die Mitverantwortung an der Leitung übernehmen." Das Seelsorgeteam-Modell wecke großes Interesse auch in anderen Diözesen und über die österreichischen Grenzen hinaus, hielt Vieböck fest.
Quelle: kathpress