Schau über Maria Theresia eröffnet
Das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg widmet seine Jahresausstellung heuer der kirchlichen Kultur der Epoche Maria Theresias. Anlass ist der Geburtstag der Habsburger-Monarchin vor 300 Jahren. Die Ausstellung zeigt neben den Kaiserzimmern prachtvoll gestickte sakrale Gewänder, Reliquiare und liturgische Gerätschaften. Die Schau "Kirche - Kloster - Kaiserin. Maria Theresia und das sakrale Österreich" ist von 4. März bis 15. November für Besucher geöffnet.
Offiziell eröffnet wurde die Ausstellung am Freitagabend von Propst Bernhard Backovsky und dem niederösterreichischen Landtagspräsidenten Hans Penz. Zu Wort kam bei der Eröffnung auch Margit Fischer, Gattin von Altbundespräsident Heinz Fischer. Sie gab einen Einblick in die wertvollen barocken Textilarbeiten, die in der Ausstellung zu sehen sind. Fischer absolvierte die Höhere Bundes- Lehr und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien, die 1758 von Maria Theresia gegründet wurde, und arbeitete u.a. auch als Textilrestauratorin im Museum für angewandte Kunst in Wien.
Zur Zeit Maria Theresias erreichte die Verbindung von staatlicher und sakraler Macht einen ihrer letzten großen Höhepunkte. Dazu kommt, dass Maria Theresia eine zutiefst gläubige Frau war, wie Ausstellungskurator Wolfgang Huber vor der offiziellen Eröffnung bei einer Presseführung sagte. Zahlreiche, in der Schau ausgestellte Kunstwerke geben davon Zeugnis ab. Etliche Objekte der Schatzkammer im Stift Klosterneuburg haben direkten Bezug zur Kaiserin: Die sogenannte "Maria-Theresien-Kasel" in der Schatzkammer des Stiftes zählt zu den typischen Erzeugnissen der Textilwerkstätten des Klosters der Englischen Fräulein in St. Pölten, mit deren Äbtissin die Kaiserin persönlich befreundet gewesen sei. Viele Messgewänder, die die Kaiserin an Stifte, Pfarren oder Einzelpersonen verschenkte, stammen von den Englischen Fräulein.
Neben Stücken aus der Schatzkammer des Stiftes - darunter eine Schatulle mit einer originalen Haarlocke der Kaiserin - werden in der Ausstellung u.a. wertvolle Leihgaben aus dem Bereich der spätbarocken Textil- und Goldschmiedekunst gezeigt.
Enge Beziehung zum Stift
Maria Theresia hatte eine durchaus intensive Beziehung zum Stift, nicht zuletzt durch die Hofwallfahrten immer rund um den 15. November. Diese jährlichen Hofwallfahrten ans Grab des heiligen Leopold seien mit ungeheurem Pomp begangen worden und hätten vor allem für das Stift auch eine enorme finanzielle Belastung bedeutet. Maria Theresia habe schließlich eingesehen, dass dies mit dem eigentlichen Sinn einer Wallfahrt nichts mehr zu tun hat; deshalb habe sie diese Wallfahrten abgeschafft, erläuterte Huber - auch dies eigentlich ein Zeichen ihres Glaubens, obwohl ihr das damals sicher viele übelgenommen hätten.
Im Zeichen des 300. Geburtstags der Regentin steht auch das "Familienfest" des Stiftes mit Führungen und Kinderprogramm am 13. und 14. Mai. Ein "Geburtstagskonzert" mit Musik aus der Zeit Maria Theresias bestreitet das Kammerensemble des Bach Consort Wien unter der Leitung von Ruben Dubrovsky am 13. Mai um 20 Uhr im Augustinussaal. (Infos: www.stift-klosterneuburg.at)
Quelle: kathpress