Katholische Ehelehre "alltagstauglich" machen
Den Impuls des nachsynodalen Papstschreibens "Amoris laetitia" für mehr seelsorgliche Zuwendung im Bereich Ehe und Familie aufzugreifen war das Anliegen eines Studientages zum Ehesakrament, das am Wochenende unter dem Titel "Sehnsucht nach Liebe auf Dauer" in Salzburg stattgefunden hat. Diese Sehnsucht reiche weit über den kirchlichen Bereich hinaus, sagte Organisatorin Luitgard Derschmidt vom veranstaltenden Forum Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ). Es gelte das von zwei Liebenden einander gespendete Sakrament für das eigene Leben als "alltagstauglich" zu verdeutlichen - als konkret, hilfreich und zugleich faszinierend.
Papst Franziskus pflege eine realistischen und zugleich barmherzigen Blick auf die heutige Beziehungsvielfalt, gegenüber dem früheren Vorrang lehramtlich-theoretischer Zugänge, so die frühere KAÖ-Präsidentin. Beim Studientag wurde diese "pastorale Wende" von ausgewiesenen Fachleute mitvollzogen, mit einem Versuch, dies in die Praxis der katholischen Ehevorbereitung übersetzen. Am Studientag nahmen 80 Personen teil, die in der kirchlichen Beziehungs-, Ehe- und Familienpastoral engagiert sind, darunter Abtpräses Christian Haidinger von der Superiorenkonferenz der Männerorden, der Salzburger Seelsorgeamtsleiter Roland Rasser und der Kärntner Familienseelsorger P. Reinhold Ettel.
Referenten im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil waren der Wiener Moraltheologe Gerhard Marschütz, der deutsche Religionswissenschaftler Thomas Knieps-Port le Roi (Leuven) und der Wiener Therapeut und Männerforscher Erich Lehner. Konsens der Studientags-Teilnehmenden: Familienpastoral müsse "erfahrbar machen, dass das Evangelium der Familie die Antwort auf die tiefsten Erwartungen des Menschen darstellt", wie der Papst in "Amoris laetitia" festhielt. Deshalb dürfe die Kirche "nicht bei einer rein theoretischen, von den wirklichen Problemen der Menschen losgelösten Verkündigung stehen bleiben", betonte Derschmidt.
Quelle: kathpress