Hubl als Abt verabschiedet
Im Benediktinerstift Admont hat am Freitagvormittag ein Führungswechsel stattgefunden: Abt Bruno Hubl, der an diesem Tag die Altersgrenze von 70 Jahren erreichte, übergab sein Amt an den Nachfolger Gerhard Hafner (52). Den Rahmen bildete eine festliche Dankesmesse in der Stiftskirche, an der neben der Klostergemeinschaft und vielen Gläubigen auch etliche Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Gesellschaft teilnahmen. Hafner war am 25. Jänner vom Stiftskapitel zum neuen Abt gewählt worden; seine Abtsbenediktion findet am 23. April um 14 Uhr statt.
In einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der "Kleinen Zeitung" blickte Hubl auf viele Renovierungsarbeiten während seiner 21-jährigen Amtszeit zurück. Er wies u.a. auf die berühmte Klosterbibliothek und das Museum hin, das einen neuen Baukomplex erhielt. Die Möglichkeit für Interessierte, die Gemeinschaft zuerst mitzuerleben, habe wesentlich dazu beigetragen, dass es in Admont momentan viele junge Mönche gibt, so seine Einschätzung. Wichtig sei auch, dass junge Menschen ihre Fähigkeiten einbringen könnten, etwa in der Seelsorge, bei den Exerzitien oder auch durch Umsetzung vorhandener Kompetenzen wie etwa bei einem jungen Mönch das Wirtschaftsstudium.
Zur Voraussetzung für das Amt des Abtes erklärte Hubl, man müsse als wesentliche Eigenschaft "viel, viel Geduld" mitbringen, "denn jeder braucht etwas anderes". Wichtig sei auch, den Überblick zu bewahren, zumal etwa das Stift Admont auch viele Pfarren, eine Schule sowie ein Studentenheim in Graz betreue und zahlreiche Wirtschaftsbetriebe führe. Das Stift sei als wichtiger Arbeitgeber auch für die Regionalentwicklung im Oberen Ennstal mitverantwortlich - angesichts des Bevölkerungsschwundes wäre dort sonst "bald nichts mehr da", so der nunmehrige Altabt.
Die Übergabe an die neue Führungsspitze - neben einem neuen Abt hat Admont mit P. Maximilian Schiefermüller und P. Thomas Stellwag einen neuer Prior und Subprior - soll dazu beitragen, "neuen Schwung in die Gemeinschaft zu bringen", sagte Hubl. Er selbst werde in der nächsten Zeit "ein paar Monate das Haus verlassen, damit die Jungen nicht durch meine Präsenz behindert sind" und später vor allem in der Seelsorge tätig bleiben, habe er doch "immer wieder die Erfahrung gemacht, wie wichtig Wertschätzung für den Menschen ist".
Bruno Hubl wurde 1947 im oberösterreichischen Pettenbach geboren und trat 1965 in Admont in den Benediktinerorden ein. 1971 wurde er zum Priester geweiht und 1978 mit 31 Jahren zum damals jüngsten Prior eines österreichischen Stiftes ernannt. Er war zudem Mitglied des Konsistoriums der Diözese Graz-Seckau und leitete die steirische Ordenskonferenz. 1996 wählten ihn seine Mitbrüder zum Nachfolger von Abt Benedikt Schlömicher.
Das Stift Admont wurde 1075 gegründet und ist somit das älteste Benediktinerkloster der Steiermark. Dem Konvent gehören heute 26 Benediktinerpatres an, die u.a. in der Seelsorge der 26 Stiftspfarren tätig sind. Das Kloster ist zudem Arbeitgeber für 580 Mitarbeiter, vor allem in der Holzindustrie, Land-, Forst- und Energiewirtschaft, im Pflegebereich sowie im Tourismus. Seit 1644 führt das Stift zudem ein Gymnasium, derzeit für rund 700 Schüler. Ein internationaler Besuchermagnet ist Stift Admont jedoch vor allem durch seine Büchersammlung: Die prunkvolle Klosterbibliothek mit 200.000 Bänden gilt als die größte der Welt und wurde aufgrund ihrer meisterhaften Skulpturen, Reliefs und Fresken für lange Zeit sogar als "achtes Weltwunder" bezeichnet. (Informationen: www.stiftadmont.at)
Quelle: kathpress