UN-Menschenrechtsrat hält Veranstaltung zum Downsyndrom-Tag ab
Eine große Veranstaltung zum Down-Syndrom-Tag (21. März) findet am Montagnachmittag, 20. März, im UN-"Palais des Nations" in Genf statt. Bei dem Forum von Lebensschutz- und Menschenrechtsorganisationen im Zuge der laufenden Vollversammlung des UN-Menschenrechtsrats referieren u.a. Peter Harteveld, eine junger Mann mit Down Syndrom (Niederlande), Kathleen Humberstone, eine junge Frau mit Down Syndrom (UK), die französische Autorin Clotilde Noel, Mutter eines Mädchens mit Down Syndrom und Sprecherin von "France for Stop Discriminating Down", Jean-Marie Le Méné, Präsident der "Jerome Lejeune Foundation" (Frankreich) sowie die spanische Medizinerin Prof. Teresa Vargas.
Das Wiener Büro der internationalen NGO "Alliance Defending Freedom" (ADF) wies unterdessen am Freitag darauf hin, dass der neu entwickelte Non-invasive prenatale Bluttest (NIPT), der Trisomie 21 mit 99-prozentiger Sicherheit feststellen kann, de facto ein Todesurteil für Ungeborene mit Down Syndrom ist. In Island würden 100 Prozent der Diagnostizierten abgetrieben, in Dänemark 90 Prozent. Viele Regierungen wollten den NIPT jetzt in die öffentliche Gesundheitsversorgung einführen.
Dabei seien Menschen mit Trisomie 21 mit ihrem Leben in voller Harmonie. Umfragen zeigten, dass sowohl Menschen mit Trisomie 21 als auch ihre Angehörigen ihr Leben positiver bewerteten als der Durchschnitt. Dank umfassender Forschung, treffsicherer medizinischer Versorgung und steigender gesellschaftlicher Anerkennung stünden ihnen zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten offen. "Die Ausweitung staatlich geförderter Früherkennungsmaßnahmen von Menschen mit Down Syndrom während der Schwangerschaft steht in massivem Widerspruch zum gesellschaftspolitischen Fortschritt der letzten 40 Jahre in Bezug auf Inklusion und Gleichberechtigung", so die ADF.
In einer Unterschriftenaktion der ADF, die u.a. vom Institut für Ehe und Familie (IEF) der Österreichischen Bischofskonferenz unterstützt wird, steht dieses Problem im Mittelpunklt. "Im Rahmen von öffentlich unterstützten Gesundheitsprogrammen sollen keine Untersuchungen von Schwangeren gefördert werden, die darauf abzielen, Down Syndrom systematisch zu erfassen und damit den Boden für eine selektive Abtreibungspraxis nähren", heißt es in dem Appell. Er richtet sich an UN-Generalsekretär Antonio Guterres, den UN-Hochkommissar für Menschenrechte Prinz Zeid Ra'ad Al Hussein, den Kommissar für Menschenrechte des Europarates, Nils Muinieks, sowie den Europäischen Kommissar für die Charta der Grundrechte, Frans Timmermans.
Die Aktion fordert, dass pränatale genetische Früherkennungsmaßnahmen den Grundsätzen zu entsprechen haben, die in der Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte, der Oviedo-Konvention (Art. 11 und 12) und der EU-Charta der Grundrechte (Art. 2,3,21 und 26) festgelegt sind. Genetische Tests dürften einzig dafür eingesetzt werden, die medizinische Versorgung und das Wohlbefinden betroffener Personen zu verbessern, und nicht zur Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer genetischen Disposition missbraucht werden.
In Wien findet am Sonntagabend, 19. März, 18 Uhr, im Stephansdom eine Messe zum Welttag der Menschen mit Down Syndrom statt. Geleitet wird sie von Dompfarrer Toni Faber, mitgestaltet von "Faith4U&Me" und "Ich bin O.K."
Quelle: kathpress