"Niederösterreich ist ein christliches Land"
"Niederösterreich ist ein christliches Land mit einem christlichen Erbe, auf das wir stolz sind und das wir pflegen wollen. Und wir wollen, dass Niederösterreich auch in Zukunft ein christliches Land bleibt": Das hat der scheidende niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll bei einem Pressetermin in Stift Göttweig betont. Am Mittwoch tagte das für die Dachsanierung des Benediktinerstifts zuständige Kuratorium und gab den Startschuss für die nächste und damit bereits fünfte Renovierungsetappe. Pröll und der Göttweiger Abt Columban Luser stehen dem Kuratorium vor.
Für 2017 ist u.a. die Dachsanierung des noch fehlenden Teils des Nordtrakts des Stifts geplant. Insgesamt müssen bis 2018 insgesamt 18.000 Quadratmeter Dachfläche erneuert werden, erläuterte Abt Luser. Dazu nötig seien 630.000 Dachziegel.
Die Gesamtkosten der Renovierung dürften sich auf bis zu 6,8 Millionen Euro belaufen, wie Pröll und Luser erklärten. Für heuer würden rund 1,15 Millionen benötigt. 25 Prozent kommen vom Land Niederösterreich und 15 Prozent vom Bund. Einen wesentlichen Beitrag leistet auch ein eigener Förderverein, der heuer rund 10 Prozent und damit 115.000 Euro zuschießen will. Wie Erwin Hameseder, Präsident des Fördervereins, sagte, habe der Verein insgesamt bereits Spenden in der Höhe von 916.000 Euro lukrieren können. Hameseder zeigte sich zuversichtlich, dass der Verein noch heuer die Millionengrenze übertreffen werde. Der Löwenanteil von 50 Prozent der Renovierungskosten muss freilich das Stift selbst aufbringen.
Landeshauptmann Pröll begründete das finanzielle Engagement des Landes Niederösterreich u.a. mit der hohen wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung des Klosters. Schon 2001 erklärte die UNESCO das Stift Göttweig gemeinsam mit der Wachau, der historischen Altstadt von Krems und dem Stift Melk zum Weltkulturerbe. Darüber hinaus gelte es, das reiche kulturelle und spirituelle Erbe von Stift Göttweig für die nachkommenden Generationen zu bewahren, so Pröll.
Die Kuratoriumssitzung am Mittwoch war die letzte für den scheidenden Landeshauptmann. Abt Luser dankte Pröll nicht nur im Namen von Göttweig, sondern im Namen aller niederösterreichischen Stifte und Klöster für dessen Einsatz für diesselbigen. Pröll selbst zeigte sich überzeugt, dass sich das Land Niederösterreich auch unter seiner Nachfolgerin in gleicher Weise für den Denkmalschutz und damit auch für die heimischen Stifte und Klöster einsetzen werde.
Laut Plan soll Johanna Mikl-Leitner Pröll am 25. März an der Spitze der NÖ-Volkspartei ablösen. Am 19. April soll sie dann im NÖ-Landtag zur ersten Landeshauptfrau Niederösterreichs gewählt und angelobt werden.
Göttweig: Wirtschaftsbetrieb und Seelsorge
Seit mehr als 930 Jahren überblickt das Stift Göttweig die Wachau. 1083 wurde es von Altmann, dem Bischof von Passau als Doppelkloster - also für Männer und Frauen. Der Teil des Klosters, in dem die Frauen lebten, befand sich im Fladnitztal. Die Mitglieder der Gemeinschaft lebten nach der Regel des Augustinus, doch bereits elf Jahre später wurde das Chorherrenstift in eine Benediktinerabtei umgewandelt.
Heute gehören rund 40 Mönche dem Stift Göttweig an. Etwa die Hälfte lebt in Pfarren, die sie für das Stift betreuen. Zum Stift Göttweig gehören 28 Stiftspfarren. Die Haupteinkommensquelle des Klosters ist die Forstwirtschaft, aus der in guten Jahren rund eine Million Euro in die Stiftskasse fließen. Aber mit fast 10.000 Übernachtungen pro Jahr kann sich auch der Tourismusbetrieb sehen lassen. Das Stift hat rund 100 Mitarbeiter, die sich um den Wirtschaftsbetrieb kümmern. Seit 2009 ist Columban Luser der 65. Abt von Göttweig.
(Infos: www.stiftgoettweig.at)
Quelle: kathpress