Ökumene-Startgottesdienst am Sonntag
Zum Auftakt der "Special Olympics World Winter Games 2017" in Schladming findet am Sonntag ein Eröffnungsgottesdienst statt. Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl wird die ökumenische Feier um 8 Uhr in der katholischen Pfarrkirche der steirischen Stadt gemeinsam mit dem evangelischen Superintendenten Hermann Miklas zelebrieren und eine Dialogpredigt halten. Außerdem spricht Österreichs "Sportbischof" Alois Schwarz zur Begrüßung. Die offizielle Eröffnungszeremonie der Weltspiele, an denen 2.700 Sportler mit intellektueller Beeinträchtigung aus 107 Nationen teilnehmen, findet bereits am Vorabend im Schladminger Planai-Stadion statt.
Der Gottesdienst zeige den "hohen Stellenwert der Verbindung von Sport und Glaube", betont Bernd Kindermann von der Diözesansportgemeinschaft (DSG) der Katholischen Aktion Steiermark, die die Feier mit den katholischen und evangelischen Stadtpfarren Schladmings koordiniert. Auf diese Verbindung habe auch Papst Franziskus vor einem Monat besonders hingewiesen, als er die Organisatoren des Sportevents und eine Abordnung aus Österreich im Vatikan in Privataudienz empfing. Der Papst ermutigte dabei die Sportler und betonte die Notwendigkeit einer Welt ohne Ausschließung.
Vorankommen im Leben
Als "Sport in Reinkultur" bezeichnet Österreichs "Olympiaseelsorger" P. Johannes Paul Chavanne die Wettkämpfe in Schladming. Die "Special Olympics" seien einerseits für die teilnehmenden Athleten eine großartige Möglichkeit, im Leben voranzukommen, andererseits aber auch für alle Zuseher eine große Bereicherung. "Die Sportler leisten Großartiges, gehen mit enorm viel Freude an die Sache heran. Es tut uns allen gut, dies zu sehen und mitzuerleben - weshalb eine breite Berichterstattung darüber wichtig ist", so der Ordensmann aus dem Stift Heiligenkreuz gegenüber "Kathpress".
P. Chavanne wird bei der Eröffnungsfeier am Samstag in Schladming vor Ort sein und auch an zahlreichen weiteren Ereignissen im Lauf der Sportspiele teilnehmen. Bei allen Seelsorgsaktivitäten zu diesem Anlass frage er "nicht nach Pass und nicht nach dem Taufschein", erklärte der Olympiakaplan. Im Zentrum stehe für ihn die friedliche Begegnung der Sportler aus vielen Ländern im Wettkampf. Dieses Ziel versuche auch die Kirche zu fördern.
Sportler im Religionsunterricht
Seelsorger der katholischen und auch der evangelischen Kirche sind während der "Special Olympics" für Bedürfnisse der Athleten und Gäste anwesend. Der katholische Pfarrer von Schladming, Andreas Lechner, wird während der Bewerbe als freiwilliger Helfer der Bergrettung im Pistendienst tätig sein, kündigte er auf "Kathpress"-Nachfrage an. Lehner war Teil der steirischen Abordnung bei der "Special Olympics"-Sonderaudienz von Papst Franziskus im Februar.
Querverbindungen zwischen Religion und den "Special Olympics" gab es im Vorfeld jedoch auch bereits in Schulen: In der Neue Mittelschule im burgenländischen Markt Allhau besuchten mehrere teilnehmende Athleten in den vergangenen Tagen in zwölf Schulklassen den Religionsunterricht und informierten über die Winterspiele. Gemeinsam mit der Religionslehrerin wurde eine Fanbotschaft für die heimischen Sportler vorbereitet, wie einem Bericht der "Special Olympics"-Nationalmannschaft zu entnehmen ist.
Größtes Sport- und Sozialevent
Die "Special Olympics World Winter Games" gelten als das weltweit größte Sport- und Sozialevent. Laut eigenen Angaben ist die 1968 gegründete Vereinigung mit nahezu 5 Millionen Athleten in 170 Ländern vertreten. Die vom Olympia-Komitee IOC anerkannten Spiele unterscheiden sich von den Paralympics dadurch, dass bei letzteren Menschen mit Körperbehinderung teilnehmen. Ziel der "Special-Olympics" ist der Beitrag zu einer "Welt der Inklusion und Gemeinschaft, in der jeder Einzelne akzeptiert und aufgenommen wird, unabhängig von seinen Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen".
Beim diesjährigen Wettkampf vom 14. bis 25. März in Graz, Schladming und Ramsau am Dachstein messen sich 2.700 Athleten mit intellektueller Beeinträchtigung aus 107 Nationen in verschiedenen Disziplinen. Neben den Zusehern werden auch 1.100 Trainer, 5.000 Familienmitglieder, 3.000 Freiwillige, 1.200 Ehrengäste, 800 Medienvertreter und 800 Teilnehmer eines begleitenden Kongresses an den drei Austragungsorten erwartet. Allein bei der Eröffnungsfeier am Samstag werden 15.000 Zuseher erwartet; 140.000 Besucherfolder wurden gedruckt. Die Eröffnung sowie die Schlussfeier am 24. März im Grazer Stadion Liebenau werden vom ORF live übertragen.
(Infos: www.austria2017.org)
Quelle: kathpress