Caritas zu 6 Jahre Syrien-Krieg: Hilfe für verlorene Generation
Der nunmehr seit sechs Jahren wütende Syrien-Krieg erfordert neben "Überlebenshilfe" durch kurzfristige Interventionen auch nachhaltige "Zukunftshilfe" beim Wiederaufbau des Landes. Das hat Caritas-Präsident Michael Landau angesichts dieser "Mega-Katastrophe" im Nahen Osten eingefordert. Sechs Jahre Krieg hätten das Leben von Millionen Menschen zerstört, wies Landau in einer Aussendung am Montag hin. "Wir dürfen diejenigen, die überlebt haben, nicht im Stich lassen!" Konkret denke die Caritas an die Kinder in Syrien, Jordanien und Libanon, die dringend Schulbildung bräuchten. Landaus Appell: "Kinder, die in Flüchtlingslagern aufwachsen, laufen Gefahr, dort zu einer verlorenen Generation heranzuwachsen, das müssen wir mit aller Kraft verhindern."
Die Caritas reagiere auf diese Gefahr mit immer mehr Mittel für Bildungsinitiativen. Zusätzlich zur humanitären Hilfe startete die Caritas seit Anfang September 2015 diesbezügliche Maßnahmen für insgesamt 8.500 syrische Flüchtlingskinder in Syrien, im Libanon und in Jordanien. Landau bat um Spenden für diese Initiativen: "Mit Hilfe der Österreicherinnen und Österreicher können wir Kindern, die sonst keine Schule besuchen könnten, eine Zukunftsperspektive schenken." Bei einer derartigen "Dauer-Katastrophe" wie dem Syrienkrieg bleibe Nothilfe weiterhin ein wichtiger Baustein, "aber es geht, je länger der Krieg andauert, immer mehr darum, den überlebenden Menschen Perspektiven zu bieten", beschrieb Landau die Caritas-Strategie. "Wir dürfen in diesem Bemühen nicht nachlassen. Wir dürfen uns an Krieg und Zerstörung nicht gewöhnen."
Mobile Küchen in Aleppo
13,5 Millionen Menschen in Syrien, davon sechs Millionen Kinder, benötigen nach Caritas-Angaben humanitäre Hilfe. Mehr als elf Millionen Menschen sind seit Ausbruch des Kriegs im März 2011 geflüchtet - die meisten innerhalb Syriens und in die umliegenden Nachbarländer, viele seien mittlerweile aber auch Schutzsuchende auf der ganzen Welt. "Natürlich wollen viele Menschen irgendwann wieder in ihre Heimat zurückkehren, aber realistischerweise wird das in nächster Zukunft nicht möglich sein", sagte Landau. "Daher müssen wir jenen Menschen, die alles verloren haben, helfen, ein neues Leben jenseits ihrer Heimat aufzubauen." Auch die internationale Staatengemeinschaft dürfe in ihrem Ringen um eine friedliche Lösung nicht aufgeben. "Wenn wir Krieg und Terror als gegeben hinnehmen, haben wir als Menschheit versagt."
Die Caritas bittet um Spenden auf die Konten BAWAG P.S.K., IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004, oder Erste Bank, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560; Kennwort "Nothilfe Syrien". (Info: www.caritas.at/syrien)
Quelle: kathpress