Schau über "Die Bibel und das liebe Geld"
"Die Bibel und das liebe Geld" lautet der Titel der zweiten Sonderausstellung des Salzburger "Bibelwelt-Erlebnishauses", die am Freitag eröffnet wurde. Die in Kooperation mit dem Bibelzentrum Wien gezeigte Schau greift den Umstand auf, dass die Bibel zahlreiche Geldgeschichten überliefert: im Neuen Testament etwa jene vom Opfer der armen Witwe, dem Gleichnis von der verlorenen Drachme oder der Bezahlung der Arbeiter im Weinberg.
Jesus diskutierte mit den Jüngern auch darüber, ob man Steuern bezahlen soll oder nicht. Die Römer seien im Erfinden von Steuereinnahmen phantasievoll gewesen, informierte der Pfarrer von St. Elisabeth, Heinrich Wagner, bei der Vorabbegehung der neuen Sonderausstellung: "Neben der Urinsteuer brachte selbst die Freilassung von Sklaven und Prostituierten dem Staat Steuereinnahmen." In der mittlerweile zweiten Sonderausstellung des Erlebnishauses erzählen die ausgestellten griechischen und römischen Münzen Geschichten aus dem Alltag zur Zeit Jesu und greifen wichtige Stellen aus der Heiligen Schrift auf.
"Die Besucher bekommen anhand der gesammelten Fakten und Münzen einen lebendigen Eindruck von Römerzeit und Judentum", erklärte Wagner. So etwa werde aus der Haushaltsliste aus Pompeji deutlich, dass Menschen zur Zeit Jesu die Hälfte ihres Budgets für Brot ausgaben. "Die Münzen erzählen aber auch von der fehlenden Feinfühligkeit eines Pilatus, der auf den jüdischen Münzen den Herrscherstab der Römer abbildete."
Drei Viertel der Steuern für Militär
Geld sei aber auch Zeuge von Gewalt und Kriegen: "Drei Viertel der römischen Steuern flossen in ihren Militärhaushalt", so Wagner. Mit der Prägung einer Münze feierten die Römer nach dem Aufstand der Juden die Zerstörung des Tempels: Auf dem Geldstück ist das Bildnis der trauernden Frau Juda zu sehen und die Aufschrift "Juda capta" (Juda ist besiegt).
Ein Sammler habe der Bibelgesellschaft in Wien die Münzen gespendet. Daraus ist eine Wanderausstellung entstanden. Bis 15. September ist "Die Bibel und das liebe Geld" in der Salzburger Bibelwelt täglich, außer Dienstag und Mittwoch, ab 10 Uhr zu besichtigen. Feiertags ist die Bibelwelt ab 11 Uhr für Besucher geöffnet. Für Gruppen mit Anmeldung (Tel: 0676/87.46.70.80) ist das Haus täglich geöffnet, für Kinder gibt es ein eigenes Themenheft.
Seit April 2015 können Interessierte in dem von Pfarrer Heinrich Wagner initiierten und von Direktor Eduard Baumann geleiteten biblischen Erlebnismuseum in der Elisabeth-Kirche in der Salzburger Plainstraße dem "Buch der Bücher" und seiner Wirkkraft auf die Spur kommen. Das Angebot umfasst auch einen Bibelgarten, lebendige biblische Tiere und den "Babylonischen Turm". Getragen wird das Projekt vom ökumenisch geführten Verein "Bibelwelt" mit Unterstützung der Stadtpfarre St. Elisabeth und des Seelsorgeamts der Erzdiözese Salzburg. (Infos: www.bibelwelt.at).
Quelle: kathpress