"Aktion Leben" für mehr Augenmerk auf Schwangere
Mehr Augenmerk auf schwangere Frauen hat die "Aktion Leben" anlässlich des Weltfrauentags am 8. März gefordert. Kaum ein anderes Ereignis verändere ein Frauenleben umfassender als die Geburt eines Kindes. Die Sensibilität gegenüber dieser wichtigen Lebensphase für Frauen und Kinder müsse deutlich erhöht werden, forderte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Dienstag. Konkret gelte es eine "einseitige medizinische Sicht" zu überwinden und auch Aspekte wie leistbares Wohnen oder Bildung bzw. Qualifikation stärker zu beachten.
Für schwangere Frauen ändere sich alles, wies Kronthaler hin: "Sie können nicht mehr in der gleichen Weise wie ohne Kinder für ihr Einkommen sorgen, tragen aber doppelte Verantwortung." Viele würden vom Partner, den Familien und der Gesellschaft alleingelassen. Andere wollten ihrem ungeborenen Kind Geborgenheit geben und befänden sich heute oft auf der Flucht oder seien Gewalt ausgesetzt.
In der Schwangerenberatung der "Aktion Leben" würden bestimmte Problembereiche immer wieder angesprochen: Nicht wenige Betroffene hätten Migrationshintergrund, wenig Bildung und kaum Einkommen. "Ein immer größer werdender Teil ist psychisch belastet, traumatisiert durch Gewalt in der Herkunftsfamilie oder Fluchterfahrung." Viele Schwangere in schwierigen Lebenssituationen seien hauptsächlich auf die Unterstützung privater Vereine wie "Aktion Leben" angewiesen, denen eine stärkere Anerkennung ihrer Arbeit zukommen sollte.
Sicherheit suchen Frauen nach der Erfahrung der "Aktion Leben" vielfach im medizinischen Bereich. Bei den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen werde Pränataldiagnostik heute als selbstverständliche "Vorsorgemaßnahme" angeboten. "Persönliche Unsicherheiten, Veränderungskrisen lassen sich aber nicht durch eine vorgeburtliche Untersuchung beseitigen", gab die "Aktion Leben" zu bedenken.
Kronthaler forderte daher, dass alle schwangeren Frauen über Wert und Umfang von spezialisierter Schwangerenberatung besser informiert werden. Außerdem befürwortete "Aktion Leben" eine Aufwertung von Angeboten in der Schwangerschaft, die bindungsfördernd sind und die Kompetenz von Frauen stärken.
Ein "Riesenthema seit vielen Jahren" ist laut "Aktion Leben" der zunehmend dramatische Mangel an leistbaren Wohnungen. Hier müsse durch Startwohnungen ebenso Abhilfe geschaffen werden wie beim Mangel an Mutter-Kind-Wohnplätzen.
Quelle: kathpress