Gutes tun ohne Heuchelei und Wichtigmacherei
Kardinal Christoph Schönborn hat in der Aschermittwochsmesse im Wiener Stephansdom zum Gutes-Tun ohne Heuchelei, Wichtigmacherei und Zur-Schau-Stellen aufgerufen. Er erinnerte an das Tagesevangelium, in dem es heißt: "Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten."
Man könne oft erleben, wie "peinlich" und "lächerlich" jene seien, die um Aufmerksamkeit heischten, sagte der Wiener Erzbischof. Zwar bemerkten das dann die Menschen rundherum, aber die Betreffenden seien die letzten, die es realisierten. Gott sehe, wo Falsches und Unehrliches sei, er sehe aber auch das, was in guter Absicht geschehe, ohne dass es jemand wisse und gemerkt habe, so Schönborn.
Er rief dazu auf, über andere nicht zu urteilen. Gott sehe, "was wirklich in unserem Herzen ist, und auch im Herzen des anderen".
Im Stephansdom sind seit Dienstagabend 37 Heiligenstatuen verhüllt, und sie bleiben das während der ganzen Fastenzeit bis Karsamstag. Sie wurden von der Wiener Künstlerin Victoria Coeln in Rettungsfolie eingewickelt. Damit soll auf die existenzielle Notlage Schutzsuchender angespielt werden, wurde bei der Präsentation am Dienstag betont. Viele jener Heiligen, die nun mit Rettungsdecken ausstaffiert sind, stammen laut Coeln aus Ländern des Nahen Ostens - also aus einer Region, die heute teilweise Kriegsgebiet ist.
Dompfarrer Toni Faber sagte laut Aussendung, die Verhüllung sei eine "Hommage" an jene Hunderttausenden, die nicht das Privileg hätten, in der EU geboren zu seien, hier aber Schutz suchen würden. Die Installation trägt dem entsprechend den Titel "Herkunft".
Quelle: kathpress