In der Fastenzeit abnehmen, entgiften und entkrampfen
Als eine besondere Zeit, deren bewusstes Erleben dem Menschen vielerlei Chancen bringt, hat der Innsbrucker Diözesanadministrator Jakob Bürgler die vorösterliche Fastenzeit beschrieben. Sie helfe vor allem beim "Abnehmen, Entgiften und Entkrampfen" in jeweils mehrfacher Hinsicht, schreibt Bürgler in seinen "Gedanken zur Fastenzeit", die am Dienstag auf der Website der Diözese Innsbruck veröffentlicht wurden (www.dibk.at).
Fasten habe zunächst mit Abnehmen zu tun, das früher Folge von Fasten war, heute aber oft dessen Ziel geworden sei, schreibt Bürgler. Dabei sei nicht das Abnehmen nicht nur in körperlicher Hinsicht möglich, sondern auch bei "Dingen, die mich wie eine Fessel binden", wie etwa Süchte. "Was ich nicht mehr im Griff habe, das hat mich im Griff", so der Diözesanadministrator. Auch im Medienkonsum sei heute ein "Schlankwerden" angesagt, da hier ein "Abnehmen" durchaus Energie für die Pflege von realen Kontakten und Beziehungen schenke.
Das menschliche Zusammenleben und die Gesellschaft seien heute oft erschreckend "vergiftet", so Bürgler weiter: "Durch Aggression, Abwertung, Wut, Nörgelei, Kritiksucht, böses Reden". Das gemeinsame Leben brauche Entgiftung, damit nicht der Gang zu Gericht und der Bau von Mauern das versöhnliche Brückenbauen verdränge. Wichtig seien hier Fragen wie: "Auf wen soll ich zugehen? Wo braucht es ein Stück Heilung und innere Befreiung? Wer kann mir helfen, mir darüber klar zu werden? Welchen Schritt will ich tun?"
Schließlich empfahl der diözesane Interimsleiter für die Fastenzeit auch mehr Augenmerk auf das "Loslassen und aus der Hand geben" sowie auf das Verschenken und Teilen. Dies helfe dem Menschen zur Heilung der Verkrampfung des Herzens und des Verdauungstraktes, die dann eintrete, "wenn alles steckt". "Wer teilt, ist nicht dumm, sondern freier.Wenn ich freigiebig sein kann, werde ich reicher", betonte Bürgler. Möglichkeiten wie die Caritas-Haussammlung böten Gelegenheit dazu.
Quelle: kathpress