Ordensleben "ist nichts für Warmduscher"
Die Diözese Eisenstadt setzt in ihren seelsorglichen Bemühungen verstärkt auf Ordensgemeinschaften. "Ein ernst gemeintes Leben in Kontemplation und gleichzeitiger sozialer Aktion ist nichts für Warmduscher, sondern bedeutet höchsten Anspruch", so Bischof Ägidius Zsifkovics wörtlich in einer Aussendung der Diözese. Er bezeichnete die Orden als "Kirche im Brennpunkt", denn die Gemeinschaften würden die tiefen Krisen der ganzen Gesellschaft schonungslos in den Brennpunkt nehmen. Im Burgenland sind acht Männer- und zehn Frauenorden tätig. Viele Niederlassungen wurden erst vor Kurzem gegründet. Zsifkovics hat mit P. Lorenz Voith auch einen eigenen Bischofsvikar für die Orden eingesetzt.
Voith bemüht sich u.a. um eine stärkere Vernetzung und Profilierung der in der Diözese Eisenstadt tätigen Orden und besuchte dieser Tage die Schwesterngemeinschaft vom Hl. Joseph von Tarbes in Eisenstadt. Alle fünf Schwestern der dortigen Kommunität arbeiten im Krankendienst bzw. im pastoralen Bereich des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Beide Gemeinschaften des Ordens im Burgenland (Eisenstadt und Frauenkirchen) unterstützen darüber hinaus mit ihren Einkommen seit Jahren auch den Aufbau und die Arbeit ihrer Kongregation in Uganda (u.a. Schulen und Krankeneinrichtungen). Für die kommenden Jahre sei unter anderem der Aufbau eines "Freiwilligen Jahres in Afrika oder Indien" für interessierte Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Burgenland geplant, wie die Diözese Eisenstadt mitteilte.
Voith: "Vielleicht müssen wir noch mehr diese Schwestern-Berufungen 'mit Herz' bekanntmachen, weit über das Krankenhaus hinaus. Denn solche Schwestern haben uns etwas zu sagen." Die Gemeinschaft sei ein "äußerst lebendiger Teil der großen burgenländischen 'Ordensfamilie'", die Bischof Zsifkovics in den vergangenen Jahren durch eine offensive Einladungspolitik vergrößert habe.
Auch Zsifkovics selbst würdigte die Schwestern in einer Aussendung: "Jede Diözese braucht solche Kraftwerke reifer, starker Persönlichkeiten wie unsere indischen Schwestern, die sich tagtäglich für Kranke, Sterbende und Arme einsetzen, und trotzdem nie verdrossen oder unzufrieden daherkommen."
Seit 1999 sind die Schwestern vom hl. Joseph von Tarbes in Österreich, in der Diözese Eisenstadt leben sie in zwei Gemeinschaften (Frauenkirchen und Eisenstadt) mit insgesamt acht Schwestern. Sie widmen sich hier hauptsächlich der pastoralen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie mit kranken und alten Menschen. In der Pfarre Frauenkirchen helfen sie in der Seelsorge seit 1999 mit. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt leisten die Schwestern seit 2007 ihren Dienst in der Seelsorge und in der Krankenpflege. Die Schwestern tragen Habit oder die traditionelle indische Sari, denn die Schwestern hier gehören zur indischen Ordensprovinz Mysore.
Ins Leben gerufen wurde der Orden 1843 in der Diözese von Tarbes in Südfrankreich durch sechs einfache Mädchen vom Land. Ihre große Sehnsucht war es, den Dreifaltigen Gott anzubeten und ihn zu den Menschen zu bringen, vor allem zu den Ärmsten der Armen. Der neue Orden wurde dem heiligen Joseph geweiht und erhielt von daher auch seinen Namen. Heute sind die Schwestern in Frankreich, Indien, Venezuela, Peru, Kolumbien, England, Kenia, Mexiko, Österreich, Brasilien, Uganda, Spanien, Kongo und Djibouti verrichten. Auf der ganzen Welt verrichten insgesamt 700 Schwestern ihren Dienst am Nächsten.
Quelle: kathpress