Einheitsübersetzung: E-Book und App geplant
Die digitale Publikation der neuen Einheitsübersetzung wird konkreter: So soll die neue Bibelübersetzung bereits ab dem zweiten Quartal dieses Jahres in Form eines E-Books vorliegen; vorgesehen sei darüber hinaus eine frei zugängliche Online-Version auf der Website des deutschen Katholischen Bibelwerks, wie Geschäftsführer Joachim Traub gegenüber "Kathpress" mitteilte. Das E-Book werde voraussichtlich ab April erhältlich sein. Bis zum Sommer soll der revidierte Bibeltext zudem online auf www.bibelwerk.de verfügbar sein - die bisherige Einheitsübersetzung ist hier bereits kostenlos abrufbar.
In der Planungsphase sei außerdem eine App, die ab Herbst verfügbar sein dürfte. Details zu den Features sind noch offen. Neben der technischen Programmierung, die sich anspruchsvoller darstelle als bei einem E-Book und entsprechend zeitintensiv sei, gelte es die Entwicklungskosten für die App zu klären. Dabei müsse der pastorale Auftrag mit kostendeckendem Arbeiten verbunden werden, so Traub. Ein mögliches Finanzierungsmodell bestünde darin, neben einer kostenlosen Text-Version kostenpflichtige Zusatzfunktionen anzubieten. Ein ähnliches Modell wird bei gedruckten Bibelausgaben angewandt: Neben preisgünstigeren Ausgaben können teurere, aufwändiger gestaltete erworben werden.
Die im Dezember 2016 veröffentlichte neue Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift soll ab Advent 2018 - mit Beginn des neuen Lesejahres - verbindlich im Gottesdienst verwendet werden. Überarbeitet werden derzeit Messlektionare und Stundenbücher, nicht aber das erst vor wenigen Jahren neu herausgegebene Gotteslob. Für die in den nächsten Jahren stattfindende Revision ist die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet zuständig. Für die praktische Ausführung und den Vertrieb der neuen liturgischen Bücher ist eine internationale Verlegergemeinschaft, der unter anderem der Freiburger Herder-Verlag und das deutsche Katholische Bibelwerk angehören, verantwortlich. Auch eine Online-Publikation der liturgischen Bücher ist in Planung.
Erfreut zeigte sich u.a. das Österreichische Blindenapostolat über die Ankündigung einer barrierefreien Web-Publikation der liturgischen Bücher. Zuletzt hatte sich die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Blindenvereinigungen im deutschen Sprachraum während ihrer Jahrestagung im Oktober 2016 in Brixen mit dem barrierefreien Zugang zu den verschiedenen liturgischen Büchern befasst und eine Resolution an die zuständigen Bischofskonferenzen und Verlage gerichtet, in der "einfache, offizielle und generelle Zugangsformen für alle Blinden und Sehbehinderten" gefordert werden. Die angeschriebenen österreichischen Bischöfe - Erzbischof Lackner als "Liturgiebischof" und Bischof Alois Schwarz als zuständiger Bischof für die Behindertenpastoral - hätten sich umgehend positiv geäußert, so Heinz Keller, Stellvertretender Vorsitzender des Blindenapostolats Österreich.
Die elektronische Zugänglichkeit von Texten und Noten der offiziellen Ausgaben liturgischer Bücher ermögliche blinden und sehbehinderten Gläubigen - darunter Priester, Diakone, Ordensleute, Theologen, Gottesdienstleitende, Kirchenmusiker sowie anderen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende - eine einfachere und intensivere Mitfeier der Liturgie, heißt es in der Resolution. Die digitale Aufarbeitung und der unkomplizierte Zugang zu den Texten sei für viele Blinde Voraussetzung, um auf ihren elektronischen Geräten - meist Computer mit angeschlossener "Braillezeile" oder Tonausgabe - arbeiten zu können.
Quelle: kathpress