Caritas startet Osteuropa-Hilfsaktion für Kinder in Not
Mit einem gemeinsamen Appell von Kardinal Christoph Schönborn und Caritas-Präsident Michael Landau hat die Caritas ihre heurige Osteuropa-Hilfsaktion gestartet. "Mit Ihrer Hilfe wollen wir 50.000 Kinder aus der Armut befreien", riefen Schönborn und Landau bei einem Pressetermin am Samstag in Wien zur Unterstützung der Caritas-Aktion auf. Im Fokus der Hilfsaktion steht heuer die Ostukraine und Albanien.
Die Ostukraine werde weiterhin von extremer Kälte um Minus 20 Grad und anhaltenden heftigen Kämpfen erschüttert - die Leidtragenden seien insbesondere die Kinder. In der Industriestadt Avdijvka etwa müssten rund 25.000 Menschen, darunter mehr als 2.000 Kinder, ohne Elektrizität, Wasser oder Heizung ausharren, schilderte Caritas-Präsident Landau die Lage: "Der Krieg hat unsere Hilfe in der Ukraine schwieriger gemacht. Jetzt brauchen wir auch zusätzlich Mittel für Sofort- und Nothilfe, insbesondere für jene Kinder, die aufgrund der schweren Gefechte an Hunger und Armut leiden."
Die Caritas habe daher ihre Hilfe vor Ort intensiviert und hunderte Familien mit Lebensmittelpaketen, Brennholz und warmen Decken versorgt. Dies sei Hilfe, "die Kindern Hoffnung und Perspektive schenkt", so Landau.
"Jedes Kind, das kriegerischen Auseinandersetzungen ausgesetzt ist, das Hunger leidet oder in Armut lebt, ist auch Anruf an jede und jeden Einzelnen von uns, zu helfen", betonte Kardinal Schönborn. "Wir sollen und dürfen diese Kinder nicht vergessen. Denn ihr Schicksal geht auch uns etwas an."
Am Freitag hatte Schönborn bereits in seiner wöchentlichen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" auf die Dringlichkeit der Hilfe für die Menschen in Osteuropa hingewiesen: "Ich staune immer wieder, mit wie wenig Mitteln vielen geholfen werden kann". Für 14 Euro könne ein Kind das nötige Schulmaterial erhalten, für 30 Euro könne es einen Monat lang im Tageszentrum warmes Essen bekommen; Mütter mit Kindern könnten eine Wohnung mieten. "Albanien ist nur ein Beispiel für viele. Kinderarmut muss kein Schicksal sein", resümierte der Wiener Erzbischof.
Nachhaltige Armutsbekämpfung
Seit März 2014 hat die Caritas Österreich gemeinsam mit der Caritas Ukraine und anderen lokalen Partnerorganisationen mehr als 40.000 Personen mit Nothilfeprojekten für Binnenflüchtlinge und vom Konflikt betroffene Menschen geholfen. So wurde etwa in Avdijvka eine Anlaufstelle eingerichtet, wo sich schutzsuchende Menschen aufwärmen können und warme Mahlzeiten erhalten. An sechs Schulen entlang der Kontaktlinie werden 180 Kinder mit psychosomatischen Symptomen und Traumata psychologisch betreut. 450 Haushalte in Dörfern und Städten entlang der Kontaktlinie wurden mit Heizmaterial und 60 Haushalte mit Öfen versorgt. In insgesamt 200 Häusern wurden kaputte Fenster erneuert. Dazu erhalten 300 Haushalte warme Decken für die eisigen Wintermonate.
Erklärtes Ziel der Caritas ist es, bis 2018 rund 50.000 Kinder außerhalb Österreichs in Ländern wie Albanien oder in der Ukraine nachhaltig aus ihrer Not zu befreien. Gegenwärtig würden bereits rund 28.000 Kinder in 100 Tages- und Lernzentren in der ganzen Welt dabei unterstützt, trotz schwieriger Lebensumstände Freude am Lernen zu haben und Perspektiven für ein erfüllendes Leben zu entwickeln, teilte die Caritas am Samstag mit. "Gemeinsam schenken wir Kindern in Not ein bisschen Wärme. Gemeinsam geben wir Kindern in Not eine Perspektive", so Schönborn und Landau abschließend.
(Caritas Spendenkonto: IBAN AT16 3100 0004 0405 0050, Kennwort: Hilfe für Osteuropa, Online Spenden: www.caritas.at/kinder)