Kirche feiert mit Liebenden
Paare können sich zum Valentinstag auch heuer wieder ihre Liebe segnen lassen - denn Österreichs Diözesen setzten die Tradition fort und laden ab Samstag sowie nächste Woche österreichweit zu "Gottesdiensten für Liebende" ein. Ausgangspunkt des heutigen Valentinsbrauchtums ist die Überlieferung der Mahnung des frühchristlichen Heiligen Valentinus von Terni, dessen Fest am 14. Februar gefeiert wird. Der Brauch, einem geliebten Menschen an diesem Tag etwas zu schenken, leitet sich aus der Lebensgeschichte des Heiligen her.
Im Wiener Stephansdom hat die "Segnung der Liebenden" bereits Tradition. Gefeiert wird in "schlichter Weise", gebetet wird dafür, "dass sich Liebende einander Stütze und Halt sind", heißt es in einer Ankündigung der Erzdiözese. Den Gottesdienst für Ehepaare, Verliebte und Verlobte feiert Dompfarrer Faber am Montag um 20 Uhr. Ausdrücklich willkommen sind auch jene, "die von ihrem geliebten Partner getrennt oder noch auf der Suche nach einem Partner sind".
In der Klagenfurter Dompfarre feiert Pfarrer Peter Allmeier am Sonntag um 19 Uhr eine "Messe für Verliebte" bei Kerzenlicht. Paare und Einzelpersonen können sich am Ende des Gottesdienstes, welcher von "Sound of church" musikalisch gestaltet wird, segnen lassen und sind anschließend zum Sektempfang im Dompfarrhof eingeladen.
In Salzburg lädt die Citypastoralstelle "Infopoint Kirchen" gemeinsam mit dem Ökumenischen Arbeitskreis am Dienstag in die altkatholische Pfarrkirche - die Schlosskapelle Mirabell - zu einem ökumenischen Gottesdienst für Liebende. Beginn ist um 19 Uhr.
In der Diözese Linz wird gleich in mehrere Pfarren das "Fest der Liebenden" rund um den 14. Februar gefeiert. Den Beginn macht am Samstag um 17 Uhr die Pfarre Linz-St.Konrad. Die Pfarre Leonstein schließt den Festreigen am Sonntag, 19. Februar, ab.
Unter dem Motto "...dich hat der Himmel geschickt" feiert die Diözese Graz-Seckau am 14. Februar um 18 Uhr einen "Gottesdienst für Liebende" in der Stadtpfarrkirche Graz (Herrengasse).
Gefeiert wird rund um den Valentinstag auch in Pfarren der Diözese Innsbruck. Höhepunkt ist am 14. Februar um 18.30 Uhr ein Gottesdienst im Dom zu St. Jakob unter dem Leitsatz "Schön bist du..." - Das Hohe Lied Salomons". Gesprochen wird das Hohe Lied von den bekannten Schauspielern Angelica Ladurner und Günter Lieder.
Die Caritas der Diözese lädt am 14. Februar zu einem Benefizkonzert ins Zirler "B4 Kulturzentrum" (Bahnhofstraße 4). Die Tiroler Künstler Findling, Lindemar, Lucia Müller, Clemens Rofner und Johannes Scheicher & Charlie Rathgeb-Weber gestalten den Abend. Der Reinerlös kommt der Sozialeinrichtung "Little Prince" in Armenien zu Gute, die mehr als 100 Sozialwaisen betreut. Beginn ist um 20 Uhr.
Der Brauch, einem geliebten Menschen an diesem Tag etwas zu schenken, leitet sich aus der Lebensgeschichte des Heiligen Valentin von Terni (ca. 230-269) her. Er war Bischof von Terni in Mittelitalien und soll am 14. Februar des Jahres 269 unter Kaiser Claudius II. den Märtyrertod erlitten haben. Valentin soll Liebende trotz eines staatlichen Verbots getraut haben. Zudem hat er nach der Legende frisch getrauten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Römischen Männern soll er dazu geraten haben, lieber bei ihrer Frau zu bleiben, als in den Krieg zu ziehen.
Valentin wird heute weltweit als Patron der Liebenden verehrt. Seit dem späten 14. Jahrhundert gilt der Valentinstag in England und Frankreich als "Tag der Verliebten". In Österreich kamen Valentinsgrüße erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Mode.
Valentinsfeiern am engelischen Hof
Die Popularität des Datums im angelsächsischen Sprachraum beruht auf einem Gedicht des englischen Schriftstellers Geoffrey Chaucer, "Parlament der Vögel" (Parlement of Foules), das 1383 vermutlich aus Anlass einer Valentinsfeier am Hof König Richards II. fertiggestellt und erstmals öffentlich vorgetragen wurde. In diesem Gedicht wird dargestellt, wie sich die Vögel zu ebendiesem Feiertag um die "Göttin Natur" versammeln, damit ein jeder einen Partner finde.Im Spätmittelalter galt der Valentinstag auch als Lostag und wurde als solcher auch "Vielliebchenstag" genannt.
Seit dem 15. Jahrhundert wurden in England Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Die Paare bildeten sich durch Losen am Vorabend oder durch den ersten Kontakt am Valentinstag. Im Viktorianischen Zeitalter kam unter den Liebenden der Brauch auf, sich gegenseitig dekorierte Karten zu schicken.
Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die Vereinigten Staaten, und er kam so durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Teil Deutschlands. 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten "Valentinsball".
Quelle: kathpress