Trauer um frühere Frauenbewegungs-Leiterin Inge Loidl
Die Katholische Kirche in Oberösterreich trauert um Inge Loidl. Die geborene Gmundnerin leitete die Katholische Frauenbewegung (kfb) in Oberösterreich 24 Jahre lang und war auch auf Österreichebene tätig. Am 4. Februar verstarb Loidl im 91. Lebensjahr. "Inge Loidl hat ihre ganze Kraft eingesetzt, um Frauen zu stärken", würdigte die kfb-Vorsitzende Erika Kirchweger ihre Vorgängerin in der aktuellen Ausgabe der Linzer Kirchenzeitung. Den Begräbnisgottesdienst am Freitag, 10. Februar, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Gramastetten leitet der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern. Anschließend wird Inge Loidl am Friedhof in Gramastetten beigesetzt.
"Sie hat Frauen ermutigt, aufzustehen und sich einzusetzen für eine Kirche mit den Frauen. Sie hat auf die Zeichen ihrer Zeit gehört." Die Katholische Frauenbewegung verdanke Inge Loidl wegweisende Initiativen, wie z.B. Angebote für Frauen mit Kindern, Entwicklungszusammenarbeit und vieles mehr, so Kirchweger.
Inge Loidl wurde 1926 in Gmunden geboren und wuchs in Raab im Innviertel auf. Sie studierte Volkskunde und Geschichte und schloss das Studium 1949 mit der Promotion ab. 1952 heiratete sie den Arzt Dr. Hans Loidl, seither lebte sie in Gramastetten.
Seit 1950 für die kfb tätig
Ab 1950 war Inge Loidl für die Frauen in der Diözese Linz tätig. Zunächst arbeitete sie als Schriftleiterin bei der Zeitschrift "Licht des Lebens", der Vorgängerin der österreichischen Frauenzeitschrift "Welt der Frau". Von 1952 bis 1955 war sie kfb-Diözesansekretärin. 1968 wurde Inge Loidl schließlich zur Diözesanleiterin der kfb in Linz gewählt. Diese ehrenamtliche Aufgabe bekleidete sie bis Juni 1992.
In dieser Zeit war sie außerdem Vizepräsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich (1965-1994), Bundesvorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (1978-1987) und Vizepräsidentin der Katholischen Aktion Österreichs (1976-1985). Bei der Diözesansynode (1970-1972) fungierte sie als Vizepräsidentin.
Während ihrer Amtszeit als Vorsitzende der kfb wurde die Organisation zur größten Mitgliederorganisation im kirchlichen Bereich. Sie rief die Mitgliederzeitung der kfb ins Leben und gründete verschiedene Arbeitskreise, die den unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen Rechnung trugen. Es entstanden das Bildungs-und Erholungshaus Bad Dachsberg, Treffpunkte der Frau in einzelnen Vierteln sowie das Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau in Linz.
Auch auf Österreichebene war Inge Loidl aktiv. Ihr lag die Sorge um die "Dritte Welt" am Herzen. Im Rahmen des "Familienfasttages" setzte sie viele Hilfen in Bewegung, besonders für Länder in Asien. Für den Familienfasttag war sie in Oberösterreich bis 2003 aktiv.
Quelle: kathpress