Diskussion über politische Dimension des gemeinsamen Gebets
Die politische Dimension des gemeinsamen Gebets steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion, die am Dienstag, 7. Februar, um 18.30 Uhr, im Festsaal des Alten Rathauses (1010 Wien, Wipplingerstraße 8) stattfindet. Bei der Veranstaltung im Rahmen des Doppeljubiläums "100 Jahre Fatima - 70 Jahre Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK)" diskutieren der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl, der frühere slowakische Ministerpräsident Jan Carnogursky und P. Benno Mikocki vom RSK. Bei der Diskussion geht es darum, was das gemeinsame Gebet angesichts der heutigen politisch-gesellschaftlichen Gesamtsituation bedeuten kann.
Markus Figl ist der Großneffe des legendären Bundeskanzlers und Außenministers Leopold Figl, der den Durchbruch bei den Staatsvertragsverhandlungen 1955 auch auf die hunderttausende Menschen erfassende Gebetsbewegung RSK zurückgeführt hatte. In Anlehnung an den leidenschaftlichen Ausruf Figls bei der Staatsvertragsunterzeichnung im Belvedere trägt die Veranstaltung am 7. Februar den Titel "Österreich ist frei!"
Die Einladung Jan Carnogurskys erfolgte im Hinblick auf die große geistige und geistliche Nähe zwischen dem Rosenkranz-Sühnekreuzzug, der sich für den österreichischen Staatsvertrag eingesetzt hatte, und den Katholiken der Slowakei, die unter dramatisch schwierigen Bedingungen auf die Kraft des gemeinsamen Gebets vertrauten. Diese Kraft wurde etwa am 25. März 1988 bei der "Kerzendemonstration für Religionsfreiheit" in Bratislava eindrucksvoll spürbar. Jan Carnogursky war damals eine der Zentralgestalten der katholischen Bewegung in der Slowakei. In beiden Fällen - in Wien wie in Bratislava - spielte das Rosenkranzgebet im Einsatz für eine an Menschenwürde und Freiheit orientierte Gesellschaft eine zentrale Rolle.
Im Hinblick auf den österreichischen Staatsvertrag sagte der damalige Bundeskanzler Julius Raab: "Wenn nicht so viel gebetet worden wäre, so viele Hände in Österreich sich zum Gebet gefaltet hätten, so hätten wir es wohl nicht geschafft". Auf Initiative des charismatischen Franziskanerpaters Petrus Pavlicek (1947 Gründer des RSK) waren hunderttausende Menschen in Kerzenprozessionen und den Rosenkranz betend über die Wiener Ringstraße gezogen, unter ihnen auch Regierungsmitglieder. Nach Erreichen des friedenbringenden Staatsvertrags widmete sich der RSK fortan dem Gebet um Frieden und Freiheit in den vom Kommunismus beherrschten Ländern.
(Infos: www.rsk-ma.at)
Quelle: kathpress