Diözese Graz-Seckau setzt Schwerpunkt im Bildungsbereich
Die Diözese Graz-Seckau setzt mit dem "Prozess Bildung" einen neuen kirchlichen und gesellschaftichen Impuls. Bei der Vollversammlung des steirischen Diözesanrates auf Schloss Seggau am Freitag präsentierten die für den Prozess Verantwortlichen eine Standortbestimmung. "Die Gesellschaft positiv mitgestalten", laute das Ziel, wie Ute Paulweber und Peter Rosegger laut einer Aussendung der Diözese betonten. Warum Kirche Bildung braucht, erklärte Rosegger folgendermaßen: "Die Kirche muss sich für eine profunde und umfassende Bildung in Bezug auf Glaube und Wissenschaft engagieren, um die Gesellschaft positiv mitzugestalten, wie die aktuelle Debatte über die Präsenz der Religion im öffentlichen Raum deutlich zeigt."
Ute Paulweber erklärte die bisherigen Überlegungen und zählte die Bedeutung der Kirche als Bildungsträger. So gibt es diözesanweit rund 5.000 Bildungsveranstaltungen mit 25.0000 Teilnehmerinnen, 40 Ausbildungen und über 100 Weiterbildungen. Der "Prozess Bildung" befindet sich nach der Analysephase nun in der Konzeptphase. Im Juli 2018 sollen diese Konzepte umgesetzt sein.
Schulamtsleiter Walter Prügger referierte zum Thema "religiöse Bildung zwischen Bewährtem und Neuem". Konfessioneller Religionsunterricht habe den Vorteil gegenüber Religionskundeunterricht, dass Kinder in der eigenen Religion lernen können. Religionskundeunterricht bleibe bei den zwei Punkten Lernen "über" bzw. "von" Religion. Religionsunterricht sei auch eine geschätzte Stützte für Krisenbewältigungssituationen, führte Prügger aus. Die Schule befinde sich im Umbruch. Bischof Wilhelm Krautwaschl, der auch "Schulbischof" der Österreichischen Bischofskonferenz ist, rief zur aktiven Wachsamkeit und zum Dialog mit der Politik auf.
Zuwendung zu den Kranken
Zum neuen Berufsbild der Krankenhaus- und Pflegeseelsorgers informierten Otto Feldbaumer, diözesaner Koordinator für Pflegeheimseelsorge, und Bernd Oberndorfer, Leiter der Krankenhausseelsorge. In der Zuwendung zu den Kranken drückt sich Kirche selbst aus, als Hinwendung zu den Menschen, so Oberndorfer: "Wir versuchen mit den Kranken ihre spirituellen Ressourcen in sich selbst zu entdecken." Der emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari habe die Krankenhäuser als "große Exerzitienhäuser" bezeichnet, erinnerte Oberndorfer.
Zum Berufsbild des Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge gehöre eine gewisse Gabe, so Oberndorfer, Menschen zu lieben, so Feldbaumer. Er berichtete vom wachsenden Bedarf der Pflegeheimseelsorge. Derzeit werden 51 Pflegeeinrichtungen durch die Pflegeheimseelsorge betreut.
Thomas Bäckenberger, Generalsekretär des "Weg2018", gab schließlich die Planungsstände zu den Vorbereitungen des Diözesanjubiläums 2018 bekannt. Beginn wird die Adventzeit 2017 sein. Das Jubiläum wird mit acht Themenfelder als Ausgangspunkte in den Regionen gefeiert werden. Auch mit dem Kunsthaus Graz wird es 2018 eine Kooperation dazu geben. Das Jubiläumsfest findet über das ganze Wochenende von 22. bis 24. Juni 2018 statt.
Quelle: kathpress