Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationsjubiläum
Mit einem Festgottesdienst in Salzburg haben am Dienstag die katholische, evangelische und orthodoxe Militärseelsorge gemeinsam das "Reformationsjubiläum 2017" begangen. Dem Gottesdienst in der Stiftskirche St. Peter in Salzburg standen Militärbischof Werner Freistetter und der lutherische Militärsenior Michael Lattinger vor. Die Militärseelsorge leistet seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Einheit und sei ein Beispiel "gelebter Ökumene" im Bundesheer, so der Tenor beim Gottesdienst. Neben evangelischen und katholischen Militärgeistlichen aus ganz Österreich nahmen auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der orthodoxe Militärseelsorger Alexander Lapin sowie der Erzabt von St. Peter, Korbinian Birnbacher, an dem Gottesdienst teil.
Militärbischof Freistetter betonte in seiner Predigt die Wichtigkeit der Gemeinschaft der christlichen Konfessionen. "Natürlich gibt es Unterschiedlichkeiten und manchmal auch Unverständnis, auf die Suche nach der Wahrheit können wir aber nur gemeinsam begeben", zeigte sich der Bischof überzeugt. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, sich Unzulänglichkeiten und Fehler einzugestehen. Die bedeute allerdings nicht, sich ein gegenseitiges "Blanko-Schuldbekenntnis" auszustellen, sondern sich gemeinsam auf die Suche zu begeben.
Als sichtbares Zeichen guter ökumenischer Zusammenarbeit bezeichnete Freistetter das gemeinsame Wirken aller Militärseelsorgen im Bundesheer. Als besonderes Beispiel nannte er in diesem Zusammenhang den ethischen und religiösen Unterricht, den die Militärseelsorgen aller Konfessionen anbieten. "Die Förderung der Bildung war ja auch eines der zentralen Anliegen Martin Luthers", so der Militärbischof. Die Militärseelsorge wolle die Soldatinnen und Soldaten in ihrem Einsatz für Frieden, Freiheit und Sicherheit begleiten und Ansprechpartner in ethischen und religiösen Fragestellungen sein.
"Die Reformation ist gemeinsames Erbe und Auftrag von evangelischer und katholischer Kirche", so der evangelische Militärsenior Michael Lattinger, der den erkrankten Militärsuperintendenten Karl-Reinhart Trauner vertrat, in seiner Begrüßung.
Der Gottesdienst stand unter dem Thema "Freiheit und Verantwortung - 500 Jahre Reformation". Der Ort des Gottesdienstes - die Stiftskirche St. Peter - wurde nicht zufällig gewählt: Luthers Beichtvater, Johann von Staupitz, war ab 1522 Abt des Klosters.
Quelle: kathpress