Verbindendes vor Trennendes stellen
Salzburgs Erzbischof Franz Lackner forderte mit Blick auf die Ökumene dazu auf, Verbindendes vor Trennendes zu stellen. "In unserer Verschiedenheit sind wir alle Reben desselben Weinstocks", so Lackner beim Abschluss-Gottesdienst zur "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" am dienstagabend in der Salzburger Christuskirche. Dieses Bild aus dem Johannesevangelium gelte es in der ökumenischen Wirklichkeit heute neu zu übersetzen. Lackner feierte den Gottesdienst gemeinsam mit Superintendent Olivier Dantine.
Die "Sorge um den gemeinsamen Weinstock" bedeute allerdings keine oberflächliche Einheit. Im Zentrum aller Bemühungen um kirchliche Einheit müsse die Rückbindung christlichen Tuns an das Evangelium stehen. "Wir alle sind Diener voreinander", so der Erzbischof.
Die Beschäftigung mit Martin Luther im aktuellen Jahr des Reformationsgedenkens zeige, "dass wir uns auf das Wesentliche, auf Christus hin, ausrichten müssen", so Lackner. Die "Verbundenheit mit der Heiligen Schrift", die sich im Leben des theologischen Urhebers der Reformation zeige, bringe den Oberhirten "immer wieder zum Staunen".
Superintendent Olivier Dantine verwies am dienstagabend unter den Leitworten "vom Gegeneinander über das Miteinander zum Füreinander" auf gemeinsam Erreichtes: Mit der Vergebungsbitte des Salzburger Erzbischofs Andreas Rohracher, der 1966 in der Christuskirche evangelische Christen um Vergebung für die Salzburger Protestantenvertreibungen zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert gebeten hatte, sei ein Weg der Versöhnung begonnen worden, den man weiterhin miteinander gehen wolle.
Quelle: kathpress