Umweltschutz kann auch soziale Probleme lindern
Zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise hat der Abt des Stiftes Seitenstetten, Petrus Pilsinger, am Dienstag in den "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN) aufgerufen. "Wir müssen verstehen lernen, dass eine nachhaltige ökologische Handlungsweise sich segensreich auf soziale Probleme auswirkt. Mehr Sensibilität und Rücksicht in Umweltfragen mildert auch die berechtigte Klage der Armen und ihren Ruf nach Gerechtigkeit", so der Benediktinermönch in seiner Kolumne "Glaube und Leben". Die schwächsten Bewohner der Erde seien die am meisten Leidtragenden von Umweltverletzungen, betonte Pilsinger. Dies habe Folgen für den Umweltschutz.
Zur Veranschaulichung verwies Pilsinger auf den globalen Fischfang, der zwischen 1960 und 2012 von 35 auf 158 Millionen Tonnen angestiegen ist. Vor allem die Nachfrage der Industrieländer sei dafür verantwortlich, dass die Nachfrage nicht durch nachhaltige Produktion zu befriedigend sei, schrieb der Abt. Die Erschöpfung des Fischbestands treffe jedoch speziell jene Menschen, die vom handwerklichen Küstenfischfang leben und keine Alternativen haben. Auch könnten die Ärmsten nicht einfach sauberes Wasser in Flaschen kaufen, wenn ihr Trinkwasser verschmutzt sei. Pilsinger: "Wen darf es noch wundern, wenn solche Menschen nicht mehr in ihrer Heimat zu halten sind?"
Wenn jüngste Berichte zeigten, dass die acht reichsten Männer der Welt über mehr Vermögen als die gesamte ärmere Hälfte der Menschheit verfügten, so zeige dies eine enorme "Schieflage", so der Seitenstettner Abt. Sehr treffsicher werde dieser Missstand auch in der Enzyklika "Laudato si" beschrieben. Papst Franziskus habe darin dargelegt, dass sich die menschliche und die natürliche Umwelt gemeinsam verschlechtern. "Wir werden die Umweltzerstörung nicht sachgemäß angehen können, wenn wir nicht auf Ursachen achten, die mit dem Niedergang auf menschlicher und sozialer Ebene zusammenhängen", so der Abt.
Quelle: kathpress