Stift Kremsmünster beherbergt weltälteste Lauten
Das wohl berühmteste Kunstwerk im oberösterreichischen Benediktinerstift Kremsmünster ist der reichverzierte Tassilokelch. Im Mittelpunkt des Interesses stehen derzeit aber sechs Lauteninstrumente aus dem Archiv des Klosters. Zuletzt wurden sie im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ausgestellt, gründlich untersucht und teilweise repariert. Nun liegen neue Untersuchungsergebnisse vor: Die Lauten zählen zu den ältesten der Welt und sind von hohem Wert. Sie wurden vor mehr als 300 Jahren von Mönchen gespielt, heißt es auf der Homepage des Stifts. Es wäre "eine einmalige Situation, dass Lauten erhalten sind, von denen wir auch wissen, wer sie wie gespielt hat und wie sie verwendet werden", so Pater Bernhard Eckerstorfer.
Die Lauten, die nun zurück ins Stift zurückgebracht wurden, sollen im Mittelpunt einer geplanten Ausstellung stehen. Zusammen mit den Lauten-Manuskripten im Musikarchiv des Stiftes bildet die Sammlung ein Zentrum der Lauten-Forschung.
Als Lautenspieler, Komponist und Musikarchivar wirkte im Kloster auch der Geistliche Ferdinand Fischer (1652-1725). Seine kostbare Laute aus der Werkstatt des Venediger Instrumentenbauers Magnus Tieffenbrucker ist bis heute in der Regenterei des Stiftes erhalten. 2012 wurden unter den von Fischer zusammengetragenen Sammlungen neue Kompositionen entdeckt, bei denen es sich vermutlich um Eigenkompositionen des Mönchs handelt.
Heute versehen in Stift Kremsmünster 48 Mönche verschiedene Dienste im Kloster oder in zugehörigen Pfarren. Abt des Stifts, dessen Bibliothek zu den größten und ältesten Österreichs zählt, ist seit 2007 Ambros Ebhart.
Quelle: kathpress