Luther wollte Kirche nicht spalten
Martin Luther wollte mit seinem Thesenanschlag vor 500 Jahren die Kirche reformieren und zu seinen Ursprüngen zurückführen - aber nicht spalten: Das betonte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Freitag in seiner Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". Aus dem "berechtigten Anliegen" sei ein "tragischer Konflikt mit Kriegen und neuen Spaltungen" geworden, dem "Einzelne" schließlich ein Ende setzten. Seither habe die Versöhnungsbewegung im Christentum "riesige Fortschritte" gemacht.
Dass aus der "Plage" der Uneinigkeit eine Chance werden könne, zeige die heute gelebte Ökumene. Ihr liege die Einsicht der Beteiligten zugrunde, "dass es viel besser geht, wenn man sich einigt, statt sich gegenseitig schlechtzumachen". Trotzdem gebe es im Christentum noch "zu viel Uneinigkeit", so Schönborn aus Anlass der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, die derzeit noch bis 25. Jänner stattfindet.
Während der Gebetswoche kommen in Österreich wie weltweit Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten. Das internationale Leitthema der Woche verdankt sich heuer dem Reformationsjubiläum und stammt aus dem Zweiten Korintherbrief: "Die Liebe Christi drängt uns".
Am heutigen Freitag findet aus Anlass der Weltgebetswoche in Wien ein Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt. Der Gottesdienst beginnt um 18 Uhr in der syrisch-orthodoxen Kirche Mar Ephrem (Stefan-Fadinger-Platz 1, 11. Wiener Gemeindebezirk); die Predigt hält der Chorepiskopos der syrisch-orthodoxen Kirche, Emanuel Aydin.
Quelle: kathpress