Bürgerinitiative "Fakten helfen!": Nun auch Hebammen befragt
Die von der "Aktion Leben" initiierte Bürgerinitiative "Fakten helfen!", die in Österreich den Anstoß zu einer bisher fehlenden Statistik und Motivenerforschung über Schwangerschaftsabbrüche geben soll, geht in die nächste Runde: Der parlamentarische "Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen" beschloss am Mittwoch, eine weitere Stellungnahme zur Causa einzuholen - nämlich jene des Österreichischen Hebammengremiums. Positive Voten für das Anliegen hinter "Fakten helfen!" liegen bereits von der Ärztekammer, dem Familienministerium, von allen Bundesländern außer Wien sowie vom Institut für Familienforschung vor.
Die "Aktion Leben" begrüßte am Mittwoch die Entscheidung des Parlamentsausschusses. "Wir finden es wichtig, dass neben der Ärztekammer weitere Standesvertreterinnen einbezogen werden, die unmittelbar mit dem Thema zu tun haben", erklärte Generalsekretärin Martina Kronthaler. Sie unterstrich zugleich die Dringlichkeit einer anonymen Abtreibungsstatistik und Motivenerforschung: In fast allen Ländern Europas seien verlässliche Daten "seit Jahrzehnten selbstverständlich", so Kronthaler. "Um Frauen zielgruppengerechte Prävention und Hilfe anbieten zu können, brauchen wir endlich auch in Österreich eine Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und die Motive, warum sich Frauen für oder gegen ihr Kind entscheiden. Wir freuen uns, dass zahlreiche Stellungnahmen unsere Forderungen befürworten."
Auch fast 54.000 Bürger haben bisher mit ihrer Unterschrift ihre Unterstützung für die Bürgerinitiative bekundet. Schon jetzt sei "Fakten helfen!" damit die erfolgreichste Bürgerinitiative, seit es die Möglichkeit zur Online-Unterstützung gibt. "Diese breite Unterstützung darf nicht einfach ignoriert werden", forderte die Generalsekretärin. Das bisherige "Wegschauen der Verantwortlichen" verhindere Maßnahmen zum Wohle von Frauen. "Die Regierung muss endlich handeln."
Voraussetzungen für Statistik vorhanden
Die "Aktion Leben" zitierte aus der Stellungnahme des Landes Salzburg, laut der die Einführung einer Statistik "grundsätzlich zu begrüßen" sei - gerade auch im Sinne der Prävention. Das Amt der burgenländischen Landesregierung widerlegte in seiner Stellungnahme Behauptungen, wonach eine Statistik nur möglich ist, wenn die Abrechnung mit der Krankenkasse im Rahmen einer Kostenerstattung erfolgt, wie die "Aktion Leben" hinwies. "Sowohl im niedergelassenen als auch intramuralen Bereich sind Patientendokumentationen zu führen", hieß es aus dem Burgenland. "Es ist daher davon auszugehen, dass die entsprechenden Daten bereits aufliegen und eine Auswertung grundsätzlich möglich ist."
Die Bürgerinitiative "Fakten helfen!" kann bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen weiterhin online auf der Homepage des Parlaments unterzeichnet werden unter www.fakten-helfen.at.
Quelle: kathpress