Bildung braucht mehr Vertrauen in Eltern und Schulen
Österreichs schlechtes Abschneiden bei der Bildungsstudie PISA wirft laut der Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbands (KFÖ), Astrid Ebenberger, die Frage nach der Umsetzung eines geschlechtergerechten Unterrichts auf. Angesichts der eklatanten Unterschiede zwischen Mädchen und Burschen in den Bereich Mathematik und Lesekompetenz sollten die Ergebnisse und die wissenschaftlichen Empfehlungen "genau gelesen, national interpretiert" und daraus langfristige Konzepte abgeleitet werden - "nicht überstürzte Maßnahmen", forderte Ebenberger am Donnerstag in der "Kleinen Zeitung".
Das Schulsystem in Österreich sei generell zu wenig visionär und zu sehr an Budgetzahlen orientiert, kritisierte die Kirchenexpertin. Zu fragen sei danach, was Kinder wirklich brauchen, um ihr Leben in der Gesellschaft selbst zu gestalten.
Ein wichtiger Faktor seien dafür "weibliche und männliche Lehrer, die ihren Beruf voll Motivation ergriffen haben und ihn mit Freude ausfüllen können und dürfen, ohne in der Öffentlichkeit permanent in ihrer Professionalität infrage gestellt zu werden", betonte Ebenberger.
Ebenso müsse jedoch auch verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Zum einen auf Seiten der Eltern, die "Zeit für ihre Kinder haben dürfen" sollten; die Gesellschaft müsse ihnen mehr zutrauen, "dass sie ihre Kinder erziehen können". Ebenso sollten jedoch Eltern auch "ihre Kinder mit ruhigem Gewissen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen begleiten" können und "darin nicht vorwiegend Gefahren sehen".
Quelle: kathpress