Sternsingeraktion mit Besuch im EU-Parlament beendet
Mit einem Besuch im EU-Parlament beenden niederösterreichische Sternsinger am Mittwoch die diesjährige Saison der Dreikönigsaktion. Vizepräsidentin Ulrike Lunacek wird die Gruppe am Nachmittag im EU-Parlament empfangen. Tags zuvor waren 23 Sternsinger aus Österreich, Rumänien, Deutschland, Ungarn und Belgien bei Vizepräsident Rainer Wieland zu Gast. Es sei wunderbar, dass diese Tradition auch hierher nach Brüssel kommt, so Wieland. Sichtlich erfreut über die "liebgewonnene Tradition" zeigte sich am Dienstag auch der österreichische EU-Abgeordnete Othmar Karas, den die Kinder im Anschluss besuchten.
Bereits zum neunten Mal bringen Sternsinger ihren Segen ins Brüsseler Europaparlament. Vizepräsident Wieland zeigte sich explizit vom Einsatz für den Klimaschutz und somit "für die Kinder in der Welt, die besonders unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben", beeindruckt. Gleichzeitig forderten die als Könige aus dem Morgenland verkleideten Kinder die Politiker dazu auf, "mehr zu unternehmen, um die Folgen des von Menschen verursachten Klimawandels zu begrenzen". Jeder könne an der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten.
Tradition hat auch der Besuch österreichischer Sternsinger bei österreichischen EU-Abgeordneten. Heuer standen neben Othmar Karas auch Elisabeth Köstinger, Paul Rübig und Heinz K. Becker auf der Besuchsliste, die die "schöne Tradition" gerne unterstützen. "Geben wir den Menschen Hoffnung dort, wo sie leben", so Karas.
Im österreichischen Parlament besuchten Sternsinger am Dienstag Familienministerin Sophie Karmasin und Umweltminister Andrä Rupprechter. Der Sternsingerbesuch sei eine schöne Tradition zum Jahresbeginn, so Rupprechter. "Danke der Dreikönigsaktion für den tollen Einsatz für den guten Zweck."
Religionsübergreifenden Initiative
Längst ist die Sternsingeraktion auch zu einem kirchen- und religionsübergreifenden Initiative geworden. Christen anderer Konfessionen wie auch Gläubige anderer Religionen und Menschen ohne religiöses Bekenntnis öffneten den jungen katholischen Königen ebenfalls ihre Türen. Dankbar für die Besuche der Sternsinger zeigten sich heuer u.a. auch der orthodoxe Metropolit von Österreich, Arsenios (Kardamakis), und der lutherische Bischof Michael Bünker.
Dem evangelischen Bischof überbrachten Sternsinger der Pfarre St. Andrä vor dem Hagenthale ihre Botschaft und übermittelten dem Bischof stellvertretend für aller evangelischen Christen im Land die besten Segenswünsche für 2017. Metropolit Arsenios wurde von Sternsingern aus der Pfarre Haselbach besucht. Gerade in einer Zeit, die von Hass und Egoismus geprägt ist, sei das Zeugnis der Sternsinger umso wichtiger, betonte der Metropolit, der den Mädchen und Buben für ihren Einsatz dankte.
Zum 63. Mal Hilfe für Notleidende im "Süden"
Das Augenmerk der 63. Auflage des längst als Weihnachtsbrauch etablierten Sternsinger-Zuges von Tür zu Tür liegt auf notleidenden Menschen in Entwicklungsländern. Die rund 85.000 Kinder und Jugendlichen sowie letztlich alle Spender unterstützen mit ihrem Engagement dieses Mal u.a. tausende Kleinbauern in Tansania, die um ihre Existenz kämpfen. Ohne die Hilfe aus Österreich würden viele Familien durch Landraub ihre Lebensgrundlage verlieren, wie Projektpartner der Dreikönigsaktion jüngst bei einer Visite in Wien berichteten.
Im Vorjahr wurden im Rahmen der Sternsingeraktion in ganz Österreich 16,7 Millionen Euro gespendet. Seit dem Beginn der Aktion 1954 konnten bereits über 400 Millionen Euro ersungen werden. Dieses Geld wird von der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, jährlich in mehr als 500 Projekte in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika investiert, mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. (Infos: www.dka.at)
Van der Bellen: "Schönes Zeichen für Frieden"
Über ein zufälliges Zusammentreffen mit den Sternsinger freute sich am Dienstag im Parlament auch der designierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Wenn auch heuer wieder 85.000 Sternsinger Spenden für Menschen in Not sammeln, sei das ein "schönes Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit in unserer Welt".
Quelle: kathpress