Schaffelhofer traut Van der Bellen "christliche Werte" zu
Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), traut dem designierten Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu, sich künftig für christliche Werte stark zu machen. Den ersten Schritt in diese Richtung habe der Sieger der wiederholten Stichwahl um das höchste Amt im Staat bereits gemacht, "indem er all jenen, die ihn nicht gewählt haben, die Hand gereicht hat", so Schaffelhofer in einem Gastkommentar für die aktuelle Ausgabe der deutschen theologischen Fachzeitschrift "Herder Korrespondenz".
Zum Walzertanzen brauche es einen Zweiten - mit diesem Vergleich habe Van der Bellen seine Einladung, die Gräben des Wahlkampfes zu überwinden und gemeinsam die Probleme im Land anzupacken, "ehrlich, charmant und typisch österreichisch" vorgebracht. Es müsse auch nicht ausschließlich der Linkswalzer sein, auch rechts sei auf dem politischen Parkett erlaubt, solange die Partner nicht ins rechte Eck abdrifteten, fügte die KAÖ-Präsidentin hinzu.
Bei der Hofburgwahl sei "keiner der beiden Kandidaten für uns Christen die Idealbesetzung" gewesen, meinte Schaffelhofer. Zwar habe sich der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer "als der bessere Christ inszeniert", bei der Umsetzung christlicher Werte wie Offenheit, Toleranz, Menschenwürde, Achtung der Frau, Solidarität, Aufnahme von Migranten ortete der KAÖ-Präsidentin "aber die größere Glaubwürdigkeit auf Van der Bellens Seite". Man dürfe somit "durchaus annehmen, dass viele Christen jenen politischen Vertretern eine klare Absage erteilt haben, die Gräben aufreißen, Verantwortung primär als Selbstschutz interpretieren, Parteiinteressen vor das Gemeinwohl stellen und Zäune zum Schutz vor Migranten errichten wollen". (Info: https://www.herder-korrespondenz.de)
Quelle: kathpress