Kälteeinbruch "Stresstest" für Obdachlose und Helfer
Der Kälteeinbruch in Österreich hat in den vergangenen Tagen auch Obdachlose und Hilfseinrichtungen einem "Stresstest" ausgesetzt. "Bei arktischer Kälte und sinkenden Temperaturen steigt der Druck auf obdachlose Menschen, aber auch auf die Obdachlosenhilfe insgesamt", betonte Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, am Dienstag in einer Aussendung. Das Ziel sei klar: "Kein Mensch soll auf Wiens Straßen erfrieren."
Alleine in Wien wurden zuletzt 130 zusätzliche Schlafplätze geschaffen. Die Caritas könne bei Bedarf auch weiterhin kurzfristig zusätzliche Notquartiere für Obdachlose aufsperren. Ausgebaut wurden zuletzt auch der "Gruft-Streetwork" mit dem Kältebus und die Versorgung durch Essensbusse, so Schwertner. Caritas-Mitarbeiter sind seither sieben Tage in der Woche verstärkt auf Wiens Straßen im Einsatz und verteilen winterfeste Schlafsäcke und warme Kleidung. Essen wird jeden Abend an mehreren Bahnhöfen, am Donaukanal und am Ring verteilt.
Die Kälte hat in den letzten Tagen auch die Anrufe beim "Caritas-Kältetelefon" erhöht. Alleine in den ersten Jännertagen seien 420 Anrufe eingegangen. Im Vorjahr waren es insgesamt 1.327 Anrufe, so Schwertner. Das Telefon ist auch weiterhin 24 Stunden am Tag unter 01/480 45 53 erreichbar.
Die Caritas bittet auch weiterhin um Sach- und Geldspenden: Neuwertige Unterwäsche, Winterschuhe, Hauben, Handschuhe, Hygieneartikel und Lebensmittel können täglich in der Gruft und im Tageszentrum WG 10 abgegeben werden. Geldspenden können unter dem Kennwort "Gruft Winterpaket" überwiesen werden. (Spendenkonto: IBAN AT16 3100 0004 0405 0050)
Quelle: kathpress