Grazer Kirchenhistoriker Karl Amon verstorben
Der Grazer Kirchenhistoriker Karl Amon ist am 10. Jänner im 93. Lebensjahr verstorben. Das teilte die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz am Dienstag mit. Amon lehrte von 1960 bis 1987 als ordentlicher Professor Kirchengeschichte an der Universität Graz. Amon verfasste unzählige Beiträge zur Kirchen-, Frömmigkeits-, Regionalgeschichte und auch zu liturgischen Fragen. Als Mitglied der Historischen Landeskommission für Steiermark (HLK) regte er außerdem Quelleneditionen von Visitations-, Ordinations- und Konsekrationsprotokollen an.
Amon, geboren am 13. März 1924 in Bad Aussee, war außerdem langjähriges Mitglied der Liturgischen Kommission für Österreich (LKÖ) sowie der diözesanen Liturgiekommission zur Umsetzung der Liturgiereform und als solcher maßgeblich u.a. an der Erstellung des Deutschen Messbuches und Gesangbuches "Gotteslob" beteiligt. So stammen etwa beim Lied "Der Abglanz des Vaters" im neuen "Gotteslob" (Lied Nr. 810) die Strophen zwei bis fünf von ihm. Amon hatte weiters einen Lehrauftrag für Kirchenmusik an der heutigen Kunstuniversität Graz inne und trug den Ehrentitel des päpstlichen Ehrenprälaten.
Amon wurde während des Zweiten Weltkrieges an der Ostfront bei einem Einsatz schwer verwundet. Während des Lazarettaufenthaltes begann er im Februar 1944 an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt des Priesterseminars in Graz das Theologiestudium, das er im Juli 1948 an der wieder errichteten Theologischen Fakultät der Grazer Universität abschloss. Am 11. Juli 1948 wurde er zum Priester geweiht. Dem Doktoratsstudium mit der Dissertation zum Benediktinerinnenkloster Traunkirchen folgte am 19. Dezember 1953 die Promotion zum Doktor der Theologie. Es folgten außerdem ein Lehramtsstudium und schließlich 1959 die Habilitation im Fach Kirchengeschichte.
Das Begräbnis findet am Montag, 16. Jänner, in Bad Aussee statt. Um 13 Uhr beginnt das Requiem, anschließend wird Amon im Familiengrab beigesetzt.
Quelle: kathpress